Ostthüringer Zeitung (Zeulenroda-Triebes)

Transparen­z für die Auftraggeb­er

Wettbewerb­sregister wird eingericht­et

- Von Christian Kerl

Berlin. Bund, Länder und Kommunen vergeben jedes Jahr Aufträge in Höhe von rund 300 Milliarden Euro an private Unternehme­n. Doch die Milliarden der Steuerzahl­er locken auch Wirtschaft­skriminell­e an. Jetzt soll ein neues „Wettbewerb­sregister“schwarze Schafe in der Wirtschaft konsequent­er von öffentlich­en Aufträgen ausschließ­en – und damit den Kampf gegen Korruption oder Steuerhint­erziehung verschärfe­n.

Bundeswirt­schaftsmin­isterin Brigitte Zypries (SPD) sagte dieser Zeitung: „Unternehme­n, die bestechen, Steuern hinterzieh­en, den gesetzlich­en Mindestloh­n unterlaufe­n oder Terrorismu­s finanziere­n, dürfen nicht auch noch von öffentlich­en Aufträgen und damit von Steuergeld­ern profitiere­n.“Zypries hatte den Gesetzentw­urf für das Wettbewerb­sregister ausgearbei­tet, der am Freitag abschließe­nd vom Bundesrat verabschie­det werden soll. Das Ziel: Unternehme­n, die durch Korruption und andere Delikte auffällig wurden, sollen bei Vergabever­fahren schnell und zuverlässi­g erkannt und ausgeschlo­ssen werden.

Deshalb wird jetzt ein zentrales Wettbewerb­sregister beim Bundeskart­ellamt eingericht­et. Durch eine Abfrage können öffentlich­e Auftraggeb­er ab 2019 nachprüfen, ob ein Unternehme­n Delikte begangen hat – ab einer Auftragssu­mme von 30 000 Euro besteht die Verpflicht­ung zur Abfrage.

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Bundeswirt­schaftsmin­isterin Brigitte Zypries. Foto: imago

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