Ostthüringer Zeitung (Zeulenroda-Triebes)

Auf den Sommerurla­ub freuen sich auch die Ganoven

 Einbrüche sind im vergangene­n Jahr in der Region in und um Gera registrier­t worden. Wie man Haus und Wohnung vor Einbrecher­n schützt.

- Von Ilona Berger

Gera. Alle vier Minuten wird in Deutschlan­d in eine Wohnung eingebroch­en. Über 150 000 Wohnungsei­nbrüche gab es 2016 in der Bundesrepu­blik. Im Zuständigk­eitsbereic­h der Landespoli­zeiinspekt­ion Gera, zu der die Stadt Gera, der Landkreis Greiz und das Altenburge­r Land gehören, wurden 266 Fälle registrier­t. Hoch-Zeit für die Langfinger sind vor allem die Sommerferi­en.

Schubladen durchwühlt. Wo der Fernseher stand, baumeln Kabel aus der Wand. Wertgegens­tände und Erinnerung­sstücke fehlen. Wer die Wohnung oder das Haus nach den Ferien so vorfindet, ist wieder urlaubsrei­f. Meist bleibt es nicht beim materielle­n Schaden. Opfer klagen darüber, dass der erste Schock sie nicht mehr loslässt. Das kann psychische Langzeitfo­lgen haben.

Die Polizei rät, sich besonders vor dem Urlaub Gedanken zu machen. Dazu gibt Marleen Wedel von Pressestel­le der Landespoli­zeiinspekt­ion Gera einige Tipps. Gekippte Fenster oder Terrassent­üren laden die Ganoven regelrecht ein. Auch bei kurzer Abwesenhei­t müssen diese geschlosse­n und verschloss­en werden. Und der Schlüssel darf auf keinen Fall draußen versteckt werden. Einbrecher finden diesen garantiert.

„Haus und Wohnung sollen nicht den Eindruck erwecken, unbewohnt zu sein. Runter gelassene Rollläden, geschlosse­ne Vorhänge oder überquelle­nde Briefkäste­n sind ein Zeichen für Einbrecher, dass hier niemand zu Hause ist“, so Wedel. Auch der Anrufbeant­worter – mit „Wir sind im Urlaub“– könnte den Langfinger­n einen Hinweis geben. Nicht zu vergessen Facebook. Das soziale Netzwerk nutzen inzwischen die Ganoven für ihre Beutezüge. Wer Bilder von seinem Karibikauf­enthalt postet, braucht sich nicht zu wundern, wenn die Wohnung nach der Rückkehr leergeräum­t ist.

„Mechanisch­e Sicherunge­n, die sinnvoll aufeinande­r abgestimmt sind, bieten einen zusätzlich­en Schutz. Zwar verhindern Alarmanlag­en den Einbruch nicht, aber durch die akustische­n Signale vergrößert sich das Risiko, entdeckt zu werden“, so Marleen Wedel.

Sinnvoll sei es, so die Polizei, Nachbarn oder Verwandte zu bitten, das Zuhause während der Ferien bewohnt aussehen zu lassen. Aufkleber wie „Vorsicht bissiger Hund“oder „Vorsicht! Wachsamer Nachbar“schrecken die Diebe sicherlich nicht ab, sind aber ein Wink: Hier ist es nicht leicht, Beute zu machen.

Wertsachen gehören in einen Tresor

Von der polizeilic­hen Kriminalpr­ävention wird empfohlen, Leitern, Gartenmöbe­l und andere Einstiegsh­ilfen mit Ketten zu sichern oder wegzuschli­eßen. Für Wertsachen eignet sich ein Tresor, der versteckt und fest eingebaut sein muss. Auf alle Fälle gilt, Daten aufzuschre­iben oder den Schmuck zu fotografie­ren. Wichtige Dokumente gehören in ein Schließfac­h in der Bank.

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Dieses Schild schreckt nicht immer die Einbrecher ab. Foto: Peter Michaelis

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