Ostthüringer Zeitung (Zeulenroda-Triebes)
Beschränkter Zugang zu Studienfächern Sollen Gaffer härter bestraft werden?
Nach dem schweren Busunglück auf der A in Franken sollen Gaffer die Rettungsarbeiten behindert haben. Prompt wurden Forderungen nach härteren Strafen laut. So sollen Bußgelder drastisch erhöht werden. Der richtige Weg?
Jena. 28,2 Prozent der Studiengänge in Thüringen sind zulassungsbeschränkt. Das ergab eine jetzt veröffentlichte Auswertung des CHE Centrums für Hochschulentwicklung für das kommende Wintersemester 2017/18. Damit stieg die Numerus-Clausus-Quote im Vergleich zum Vorjahr um 1,8 Prozent. Dagegen sind unter den Masterstudiengängen im Bereich Mathematik, Naturwissenschaften (66,7 Prozent) und in den Sprach- und Kulturwissenschaften (76,9 Prozent) überdurchschnittlich hohe NC-Quoten zu finden. Im Bundesvergleich wiesen nur Mecklenburg-Vorpommern und Rheinland-Pfalz niedrigere Werte als Thüringen auf. Die Hochschulen in Thüringen liegen zudem deutlich unter dem Bundesdurchschnitt von 42,4 Prozent.
Grundlage des „CHE Numerus Clausus-Check 2017/18“waren die NC-Daten des Hochschulkompasses der Hochschulrektorenkonferenz für rund 19 000 Studiengänge. (dpa) Simone Böhme, 53 Jahre, Rezeptionistin aus Gera: Natürlich. Die Polizei müsste schon an Ort und Stelle die Gaffer und jene Leute, die einen Unfall fotografieren, bestrafen. Ob allein eine drastische Geldbuße genügt, bezweifele ich. Punkte schmerzen auf alle Fälle mehr. Generell müsste die Justiz stärker durchgreifen. André Schröck, 25 Jahre, Tischler aus Köln (zu Besuch in Pößneck): Auf jeden Fall sollten Gaffer bestraft werden. Vor Ort behindern sie die Rettungskräfte. Richtig traurig ist es, wenn sie auch noch Fotos und Videos machen und diese dann veröffentlichen. Ich finde, das gehört sich einfach nicht. Franziska Lammers, 21 Jahre, Friseurin aus Saalfeld: Höhere Bußgelder kann ich mir vorstellen. Doch man muss von Person zu Person abwägen: Hat er sich bewusst in den Weg gestellt? Schlimm finde ich, wenn sie nach Aufforderung der Rettungskräfte nicht Platz machen. Jeder sollte sich in die Lage der Hilfsbedürftigen versetzen. Miguel Pazmino, 18 Jahre, Praktikant aus Ecuador (zu Besuch in Jena): Die Antwort ist gar nicht so schwer; Gaffer sollen bestraft werden. Sie können in manchen Fällen die Arbeit der Rettungskräfte verhindern und dadurch können auch Menschen ihr Leben verlieren. Härtere Strafen sollen eingesetzt werden. Anna Müller, 23 Jahre, Angestellte aus Pausa: Theoretisch ja, aber ich frage mich, woher die wissen wollen, wer es ist. Denn Polizei und Rettungskräfte haben doch vor Ort etwas anderes zu tun, als sich um die Gaffer zu kümmern. Ich würde sagen, dass jeder für sich so viel Vernunft besitzen sollte.