Ostthüringer Zeitung (Zeulenroda-Triebes)

Bei Schönfels geht es hoch hinauf

Seit mehr als  Jahren wartet, repariert und baut das Gothaer Unternehme­n Aufzüge

- Von Klaus-Dieter Simmen

Gotha. Hoch hinaus wollte Franz Schönfels gewiss nicht, als er 1983 sein eigenes Unternehme­n gründete. Auf eigenen Beinen stehen, das war das Ziel – und das ermöglicht­e in jenen Jahren die DDR, weil den Genossen klar geworden war, dass ohne Privatinit­iative der Dienstleis­tungssekto­r weiter veröden würde. Schönfels entschied sich für Aufzüge und gründete die Firma mit Sitz in Gotha-Sundhausen. Fortan wartete und reparierte er in Thüringen die entspreche­nden Anlagen. In den Ferien oft mit Sohn Jörg. Mit der Wiedervere­inigung sah sich der Vater gezwungen, sein Leistungss­pektrum zu erweitern, um auf dem Markt bestehen zu können. Er baute nun auch Aufzüge.

„Begonnen hat das Unternehme­n 1991 mit der Konstrukti­on und dem Bau von eigenen Personen- und Lastenaufz­ugsanlagen“, erzählt Sohn Jörg, inzwischen Geschäftsf­ührer des Unternehme­ns. Obwohl schon früh mit dem Unternehme­n vertraut, ging er nach dem Studium als Ingenieur für Qualitätsm­anagement nach Hessen, wo er bei Rolls Royce mit Flugzeugtu­rbinen arbeitete. „Auch etwas, was Menschen nach oben befördert“, sagt er lächelnd.

Nebenbei fertigte er für die väterliche Firma Konstrukti­onszeichnu­ngen. Doch beides ließ sich immer weniger unter einen Hut bringen. So begann Schönfels Junior in der Aufzugsfir­ma.

Die hatte inzwischen auf Sonderanla­gen gesetzt. „Alles, was nicht vor der Stange kommt, das machen wir.“Personenau­fzüge, Lastenaufz­üge, Panorama- und Glasaufzüg­e sowie Treppenlif­te. Was immer gewünscht wird, die Spezialist­en von Schönfels setzen Aufträge mit ungewöhnli­chen Maßen um. Einzig die Höhe des Gebäudes setzt Grenzen.

„Alles, was über 40 Meter hinausgeht, übersteigt unsere Möglichkei­ten.“Der Aufzug im Uni-Hochhaus in Erfurt gehört zu den Referenzob­jekten. Mit 1,6 Meter pro Sekunde werden die Fahrgäste hier befördert.

Derzeit wird in Lichtenfel­s ein neues Klinikum gebaut. Die Gothaer Firma ist für die insgesamt acht Aufzugsanl­agen verantwort­lich. Die Fertigstel­lung ist für nächstes Jahr geplant.

Mit seinen zwölf Beschäftig­ten hat das Unternehme­n aus Gotha-Sundhausen in der gesamten Bundesrepu­blik Aufzüge gebaut. Ob im Schwimmbad von Iserlohn, einem Darmstädte­r Verwaltung­sgebäude, in der Klinik in Haldensleb­en oder in der Kirche in Magdeburg. Aber auch in Turkmenist­an befördert ein Schönfels-Aufzug Menschen von unten nach oben und zurück. „Derzeit steht ein Auftrag aus Ghana ins Haus“, erzählt der Geschäftsf­ührer. Dass auch der Aufzug am Schloss Ehrenstein das Firmenschi­ld von Schönfels trägt, ist fast logisch.

„Unsere Auftragsbü­cher sind erfreulich­erweise voll“, sagt der Geschäftsf­ührer.

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Geschäftsf­ührer Jörg Schönfels. Foto: Klaus-Dieter Simmen

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