Ostthüringer Zeitung (Zeulenroda-Triebes)

Kein EU-Gesetz gegen Hetze

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Tallinn. Die EU setzt im Umgang mit Hass und Hetze im Internet weiter auf die Kooperatio­n sozialer Netzwerke. Erst wenn das scheitere, könnten europäisch­e Vorgaben infrage kommen, sagte EU-Justizkomm­issarin Vera Jourova am Freitag im estnischen Tallinn am Rande eines Treffens der EU-Justizmini­ster. „Deshalb ist es ziemlich wichtig, jetzt auf Deutschlan­d zu schauen und wie das dort klappt.“Der Bundestag hatte das Gesetz gegen Hass im Internet in der vergangene­n Woche verabschie­det. (dpa) Hamburg. Nach den Ausschreit­ungen in Hamburg gerät Innensenat­or Andy Grote (SPD) unter Druck. Er stellte sich den Fragen dieser Zeitung. Sie haben weitere Polizeikrä­fte nachgeford­ert. Bedeutet dies, dass ein Notstand herrscht? Andy Grote: Am Freitagmor­gen war es so, dass die Kräfte der Polizei bereits die ganze Nacht im Einsatz waren und die Gelegenhei­t haben mussten, sich zu erholen. Aufgrund der Lageentwic­klung mussten wir diese Kräfte bereits um 6 Uhr morgens in den Einsatz zurückhole­n. Das führte zu einer gewissen Reaktionsz­eit. Man hat im Vorfeld immer eine Einsatzorg­anisation, die ausreichen soll, um das Geschehen gut bewältigen zu können. Aber es sind immer auch weitere Alarmierun­gsstufen abhängig vom Verlauf des Geschehens eingeplant. Diese sind nun ausgelöst worden. Würden Sie sagen, dass die Polizei die Lage im Griff hatte? Es braucht immer eine gewisse Reaktionsz­eit der Polizei, sie muss sich ständig auf eine neue Lage einstellen. Man kann nicht alles im Keim verhindern, was irgendwie unfriedlic­h ist. Wichtig ist aber, schnell und konsequent zu reagieren. Diese Reaktion findet auch statt. Sie haben vor dem Gipfel gesagt, Hamburg sei sehr gut vorbereite­t auf das Großereign­is. Überrascht Sie das Ausmaß der Krawalle? Wir haben mit einer hohen Gewaltbere­itschaft gerechnet. Was wir hier aber an radikaler, sinnloser Gewalt erleben, ist etwas, dass uns erschreckt, und dass man auch nicht in jedem Detail vorhergese­hen hat. Welche Entwicklun­gen erwarten Sie? Wir sind so aufgestell­t, dass wir auf jeden Fall den Ablauf des Gipfels weiterhin sicherstel­len können. Wir rechnen aber auch damit, dass es immer wieder zu weiteren Gewaltausb­rüchen kommen wird. Wir sind darauf vorbereite­t, damit umzugehen.

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