Ostthüringer Zeitung (Zeulenroda-Triebes)
Wo liegen die Gründe?
Es muss einem Angst und Bange werden um den Erstliga-Frauenfußball in Thüringen. Wenn sieben Stammspielerinnen auf einmal den Verein verlassen, darf man das getrost als Massenflucht apostrophieren.
Und die muss Gründe haben. Ist es Dilettantismus der Vereinsspitze, den man aus den Aussagen von Julia Arnold und Amber Hearn vorige Woche durchaus schließen kann?
Oder ist es schlicht die offenkundige Perspektivlosigkeit dieses hoch verschuldeten Vereins.
Oder ist es die Qualität der gebotenen sportlichen Ausbildung? Augenscheinlich ist nämlich auch, dass die Talente aus der eigenen hochgelobten Akademie entweder bei der aktuellen sportlichen Führung chancenlos sind oder wirklich einfach nur zu schlecht ausgebildet. Die aktuelle brenzlige Lage wird den FF USV aber zwingen, genau diese Frage zu beantworten, denn ohne den eigenen Nachwuchs träte man nach derzeitigem Stand wohl in Unterzahl an. Mit nur fünfzehn oder sechszehn Spielerinnen steigt man am Montag in die Vorbereitung ein – weil weder Vorstand, Geschäftsführung noch sportliche Leitung ihre Hausaufgaben in den vergangenen Wochen gemacht haben.
Es sind Fragen, die sich die Präsidentin gefallen lassen muss. Am Montag zum Trainingsauftakt gibt es dazu Gelegenheit.