Ostthüringer Zeitung (Zeulenroda-Triebes)
noch keine Tigermücken in Jena
Gesundheitsministerium warnt aktuell vor allem vor Stichen von Zecken, Bienen und Wespen
Die Tigermücke, die 2015 und 2016 im Süden von Jena nachgewiesen wurde, ist in diesem Jahr bisher nicht aktiv. „Die Tigermücke scheint sich nicht dauerhaft etabliert zu haben. Für 2017 ist auch nach Auskunft der Stadtverwaltung Jena kein Nachweis bekannt“, sagt Jeffrey Ludwig vom Umweltministerium.
Mückenforscher des Friedrich-Loeffler-Instituts und des Leibniz-Zentrums für Agrarlandschaftsforschung (Zalf) hatten im Herbst 2015 und Frühjahr 2016 im Süden der Stadt auf dem Friedhof die aus der Mittelmeerregion eingewanderte Art nachgewiesen. Zalf-Expertin Doreen Walther bestätigt, dass 2017 keine Tigermücken in Jena gefunden wurden. „Wir hoffen, dass der kalte Winter die Eier zerstört hat. Allerdings bauen sie ihre Population gewöhnlich im Spätsommer auf“, sagt die Wissenschaftlerin. Wegen ihres aggressiven Anflugverhaltens und der Fähigkeit, Chikunguya- und Dengue-Fieber sowie das ZikaVirus zu übertragen, gilt die Tigermücke als gefährlich. Wie sie gehört die Asiatische Buschmücke zu den invasiven Arten.
Laut Jeffrey Ludwig zeichnet sich in Thüringen vorerst keine Mückenplage ab. „Ein trockenes Jahr bringt Wespen, ein nasses Jahr Stechmücken. Letztere vermehren sich in temporären Kleingewässern und Pfützen“, so der Ministeriumssprecher.
Laut Thüringer Gesundheitsministerium sind aktuell neben Stechmücken auch Zecken, Bienen und Wespen aktiv. „Besondere Vorsicht ist bei Zeckenstichen angebracht, da Zecken Borrelien oder FSME-Viren übertragen können. Insektengift-Allergiker sollten sich vor Bienen- bzw. Wespen- und Hornissenstichen schützen“, sagt Sprecher Matthias Hinze.
Zeckenrisikogebiete in Thüringen sind aktuell die Landkreise Hildburghausen, Greiz, Saale-Holzland-Kreis, Saale-OrlaKreis, Saalfeld-Rudolstadt und Sonneberg sowie Jena und Gera. „Bienen-, Wespen- und Hornissenstiche können lebensbedrohliche allergische Reaktionen hervorrufen. Hier sind sofort Gegenmaßnahmen zu ergreifen“, so Hinze. Bei einer großen Anzahl von Stichen, etwa nach dem Kontakt mit einem Wespennest, könnten Vergiftungserscheinungen auftreten, die ebenfalls eine sofortige medizinische Behandlung erfordern. Journal, Seite 4/5