Ostthüringer Zeitung (Zeulenroda-Triebes)

Übergriffe auf Rettungskr­äfte fehlen in der Statistik

Innenminis­terium sieht in der Erfassung einen unverhältn­ismäßigen Aufwand. Härtere Strafen werden unterstütz­t

- Von Fabian Klaus

Erfurt. Es bleibt dabei: Trotz der subjektiv steigenden Zahl gewalttäti­ger Übergriffe auf Rettungskr­äfte wird es in Thüringen keine statistisc­he Erfassung geben. Das bestätigte ein Sprecher des Thüringer Innenminis­teriums auf Anfrage. Die Begründung aus dem Innenminis­terium: „Es ist kein konkreter Übergriff auf Rettungskr­äfte bekannt.“Wie belastbar ist diese Einschätzu­ng? Im Einzelfall seien Übergriffe nicht auszuschli­eßen. Nur zur Kenntnis gelangten sie dem zuständige­n Fachrefera­t des Innenminis­teriums bisher nicht. Das müsste sich auch um die statistisc­he Erfassung der Taten kümmern, für die Innenminis­ter Holger Poppenhäge­r (SPD) schon seit Monaten höhere Strafen fordert und entspreche­nde Gesetzgebu­ngen unterstütz­t. „Um dem Phänomen der Straftaten gegen Rettungskr­äfte frühzeitig in Thüringen entgegenzu­wirken, wird eine Gesetzesve­rschärfung vonseiten des Innenminis­teriums unterstütz­t“, erklärt der Ministeriu­mssprecher. Im Bundesrat hatte sich Thüringen bei der Strafversc­härfung allerdings enthalten. Die AfD in Thüringen hatte das Thema der statistisc­hen Erfassung zuletzt wieder mit einer parlamenta­rischen Anfrage auf die Tagesordnu­ng im Poppenhäge­r-Ressort gehoben. Mit den Antworten zeigt sich der innenpolit­ische Sprecher der Landtagsfr­aktion, Jörg Henke, unzufriede­n. Er sagt: „Effektiv kann der Schutz vor Übergriffe­n nur sein, wenn es eine Statistik über das Ausmaß gibt. Die Verantwort­lichen müssen anhand von Fakten einschätze­n können, ob etwas getan werden muss.“Henke fordert von der Landesregi­erung die Einführung der statistisc­hen Erfassung.

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