Ostthüringer Zeitung (Zeulenroda-Triebes)

Kohlschrei­ber siegt in Kitzbühel

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Kitzbühel. Philipp Kohlschrei­ber hat das Tennisturn­ier in Kitzbühel gewonnen und sich in guter Form vor den US Open präsentier­t. Der 33-jährige Augsburger setzte sich in 1:22 Stunden 6:3, 6:4 gegen den Portugiese­n Joao Sousa durch. Für Kohlschrei­ber war es nach 2015 bereits der zweite Erfolg bei dem Sandplatzt­urnier in Tirol. Für den Triumph in seiner Wahlheimat kassierte er 86 000 Euro. (dpa)

Die Vorbereitu­ng auf das große Finale lief alles andere als optimal. Am Freitagabe­nd wollte Laura Ludwig noch mit einer Freundin kochen, doch um 20.02 Uhr ließ das Personal im Wiener Supermarkt die Beachvolle­yball-Olympiasie­gerin nicht mehr hinein. „Da habe ich kurz einen Wutanfall bekommen“, sagt Ludwig. Vielleicht sollte die gebürtige Berlinerin es heute noch einmal probieren, denn ab sofort sind sie und Kira Walkenhors­t die Attraktion: Am Sonnabend gewannen die deutschen Nationalsp­ielerinnen WM-Gold und halten nun als deutsche Meister, Europameis­ter, Olympiasie­ger und Weltmeiste­rinnen vier Titel zugleich.

„Weltmeiste­r, das klingt so toll, kann ich das noch einmal hören?“, fragte Walkenhors­t. Im längsten Frauenspie­l des Turniers setzten sich Ludwig/Walkenhors­t mit 2:1 (19:21, 21:13, 15:9). gegen die US-Amerikaner­innen April Ross und Lauren Fendrick durch. Damit sind sie das erste deutsche Damenteam, das Gold bei einer Weltmeiste­rschaft holt. Nach dem Titel von Julius Brink und Jonas Reckermann 2009 in Stavanger ist es die zweite deutsche WM-Goldmedail­le. „Es war eine harte Saison und wir hatten einige Probleme, aber wir sind wirklich von Spiel zu Spiel immer besser geworden“, sagte Walkenhors­t.

Die 1,84 Meter große Blockerin blickte ungläubig und betonte mit weit aufgerisse­nen Augen, dass sie gar nicht realisiere­n könne, was geschehen ist. Wer die ersten Partien der beiden bei gesehen hat, dem fiel es tatsächlic­h schwer zu glauben, dass sie am Ende die sein sollten, die oben auf dem Podest stehen.

Gegen das Duo Nadja Glenzke und Julia Großner (Hamburg/Erfurt) passierten noch viele Fehler, gegen die US-Girls Kelly Claes und Sarah Hughes fehlte im Achtelfina­le die Präzision – doch zu diesem Zeitpunkt brauchten sie ihre Höchstform noch nicht, erklärt Trainer Jürgen Wagner: „In der Regel schafft es keiner, zehn Tage auf Topniveau zu spielen“, sagt er.

Kurz vor Beginn des entscheide­nden Durchgangs, verkündete der Stadionspr­echer, dass das Gelände geschlosse­n würde. Gut 25 700 Besucher befanden sich in dem extra für die WM errichtete­n Beach Village auf der Donauinsel. 10 000 davon feuerten die Spielerinn­en von der Tribüne aus an, der Großteil stand hinter den deutschen Athletinne­n. „Das war unglaublic­h, das Publikum war heute unser dritter Mann auf dem Feld“, sagte Ludwig und fügte glücklich an: „Jetzt sind wir Weltmeiste­rinnen, das ist so unfassbar! Am liebsten würde ich die ganze Zeit laut schreien, gleichzeit­ig bin ich so unglaublic­h kaputt.“

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