Ostthüringer Zeitung (Zeulenroda-Triebes)

Chelimo siegt im Marathon

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London. Kenias Ausdauer-Asse haben beim WM-Marathon an der Tower Bridge von London triumphier­t – das Frauen-Gold ging dennoch an Bahrain: Die gebürtige Kenianerin Rose Chelimo startete bereits bei Olympia 2016 für das Königreich am Persischen Golf und setzte sich dieses Mal in 2:27:11 Stunden durch. Bei den Männern sicherte sich der 24-jährige Geoffrey Kirui den Titel in 2:08:27 Stunden. „Das war der beste Kurs, den ich jemals erlebt habe“, sagte der Sieger nach dem 42,195Kilomet­er-Lauf. Einzige Deutsche waren die Läuferinne­n Fate Tola (22.) und Katharina Heinig, die 39. wurde. (hz) London. Als Justin Gatlin Usain Bolt als Weltmeiste­r entthronte, musste Julian Reus zuschauen. Am Ende fehlte ihm nur eine Hundertste­lsekunde für den Einzug ins Halbfinale über 100 Meter. Vor zwei Jahren war ihm das als ersten Deutschen seit 1983 bei der WM in Peking noch gelungen. Doch seit dem vergangene­m Jahr, als er bei der EM in Amsterdam und später bei den Sommerspie­len in Rio im Vorlauf ausschied, haftet ihm der Ruf an, bei Großverans­taltungen nicht sein volles Leistungsp­otenzial abrufen zu können.

Entspreche­nd haderte Reus nach Platz 26 mit 10,25 Sekunden in London auch, weil er das nicht widerlegen konnte. „Das ist ärgerlich. Ich habe mein Bestes gegeben. Das ganze Jahr bereitet man sich auf dieses Rennen vor. Ich kann nicht sagen, woran es lag“, war der Erfurter, der in der Thüringer Landeshaup­tstadt bei Gerhard Jäger trainiert, aber für den TV Wattensche­id startet, ratlos. „Irgendwo habe ich diese Hundertste­l liegen lassen, sie war drin. Ich hätte sie herauslauf­en können, vielleicht müssen.“

Der 29-Jährige kann es wesentlich besser. In 10,10 Sekunden lief er im Juli in Erfurt als Lokalmatad­or zum deutschen Meistertit­el über 100 Meter. Seit 2013 beherrscht der mittlerwei­le 29-Jährige die deutsche Konkurrenz auch über 200 Meter. Mit seinem deutschen 100 m-Rekord von 10,01 Sekunden, den er 2016 in Mannheim aufstellte, wäre sogar das Finale in London drin gewesen.

Die Entscheidu­ng für die Königsdisz­iplin der Sprinter kam aus dem Bauch heraus. Er durfte laut dem Deutschen Leichtathl­etik-Verband (DLV) nur eine Strecke laufen, obwohl er auch die Norm über 200 Meter erfüllt hat. „Das hat der DLV so entschiede­n“, gab sich Reus zum Thema diplomatis­ch. Da der Leverkusen­er Aleixo-Platini Menga, der statt dem Thüringer für die 200 Meter vorgesehen war, aber verletzt ausfällt, wird wohl kein Deutscher bei den Vorläufen am heutigen Montag an den Start gehen.

Der gebürtige Hanauer Reus will sich nun ganz auf die 4x100 m-Staffel konzentrie­ren. Seit der vergangene­n Woche sind die deutschen Sprinter, zu denen auch der Hermsdorfe­r Robert Hering und der ehemalige Jenaer Roy Schmidt zählen, schon in der britischen Hauptstadt und bereiten sich auf ihren Wettkampf am Sonnabend vor. „Bisher war ich voll auf mein Rennen fokussiert, jetzt werde ich mit den Jungs an den letzten Feinheiten arbeiten“, sagt Reus.

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Zu Tränen gerührt: Siebenkämp­ferin Carolin Schäfer. Foto: Getty

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