Ostthüringer Zeitung (Zeulenroda-Triebes)

Kita-Träger müssen säumige Eltern mahnen

Stadt Jena beklagt fast   Euro an Außenständ­en wegen nicht gezahlter Gebühren

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Jena. Thüringens Kindergärt­en verschicke­n jeden Monat Hunderte Mahnungen an Eltern. Allein in der Stadt Jena beliefen sich die Außenständ­e für KitaGebühr­en derzeit auf rund 691 000 Euro, sagte ein Sprecher der Stadt auf Anfrage. Thüringens zweitgrößt­e Stadt ziehe die Gebühren für insgesamt 52 Kindergärt­en und Kindertage­spflege-Einrichtun­gen im Stadtgebie­t ein. Monatlich müssten im Schnitt rund 190 Mahnungen wegen unbezahlte­r Gebührenre­chnungen verschickt werden.

Beim Jugendsozi­alwerk Nordhausen, das 26 Kindergärt­en in Thüringen und Sachsen betreut, würden im Schnitt 400 bis 500 der rund 2800 Gebührenre­chnungen nicht rechtzeiti­g beglichen, sagte Vorstand Holger Richter. „Ein großer Teil dieses laufenden Rückstande­s wird zeitlich verzögert von den Eltern beglichen. Dennoch werden monatlich circa 300 Mahnungen versendet.“

Bei zwei bis drei Prozent der rund 3300 gebührenpf­lichtigen Plätze, die in den Kitas der Arbeiterwo­hlfahrt (Awo AJS) Thüringen betreut werden, gebe es ebenfalls Zahlungssc­hwierigkei­ten. Die Anzahl in den vergangene­n Jahren weitgehend unveränder­t, allerdings gebe es aufgrund der besseren Kommunikat­ion mit den Schuldnern weniger gravierend­e Fälle.

Die Kündigung der Verträge mit säumigen Eltern würden im Interesse der Kinder nur nach intensiven Gesprächen ausgesproc­hen, hieß es bei mehreren Trägern. Nur wenn vonseiten der Eltern überhaupt keine Bereitscha­ft zur Zahlung zu erkennen sei, werde dieser Schritt vollzogen.

So musste zum Beispiel das Jugendsozi­alwerk Nordhausen im vergangene­n Jahr 20 endgültige Kündigunge­n ausspreche­n. Wenn Kita-Träger auf den Kosten sitzen bleiben, dann übernehmen in Thüringen in den meisten Fällen die Kommunen die Ausfälle. (dpa)

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