Ostthüringer Zeitung (Zeulenroda-Triebes)
Mitarbeiter in neuer Stabsstelle für Digitalisierung
Startschuss im Landesverwaltungsamt ist der . Januar . Großbehörde insgesamt steht nicht zur Debatte
Erfurt. Wenn es um die Verwaltungsreform geht, liegt das Augenmerk des Innenministers vor allem auf der neuen Stabsstelle im Weimarer Landesverwaltungsamt. „Verwaltung 4.0“, lautet das Schlagwort, das Georg Maier (SPD) dafür geprägt hat.
Einen kommissarischen Leiter gibt es bereits. Über eine Ausschreibung soll beim weiteren Aufbau aber auch externe Expertise herangezogen werden. „Wir wollen sehen, wie andere Bundesländer das machen“, sagt Maier. Es komme darauf an, einen „digitalaffinen“Stabsstellenchef zu finden.
Der eigentliche Startschuss ist am 1. Januar 2019. Zurzeit geht es um die Organisation des Aufbaus. Durch Umstrukturierungen im Umwelt- sowie Infrastrukturministerium würden etwa 20 Stellen frei, sagt Maier. Die könnten in die Stabsstelle wandern.
Aber was genau verbirgt sich hinter der Verwaltung 4.0? „Es ist eine Art Vertriebsabteilung“, erklärt der Ressortchef. Die Produktion der digitalen Anwendungen liegt in den Händen des Finanzministeriums, dort werden die Plattformen zur Verfügung gestellt. Die Stabsstelle kümmert sich darum, dass die Kommunen die Programme auch nutzen können. „Denn, ganz ehrlich“, sagt Maier, „wir sind in der Verwaltung, was Digitalisierung betrifft, wirklich rückständig.“
Als Beispiel nennt er die Beihilfe für Beamte: „Da reiche ich meine Arztrechnungen in Papierform ein, schicke sie mit der guten alten Post und meistens erst Wochen später bekomme ich Bescheid.“Bei der privaten Krankenversicherung ginge das alles per App und eine Woche später sei das Geld da. „Dahin zu kommen, muss auch unser Ziel sein“, gibt der Minister die Marschrichtung vor.
Dass die Zukunft des seit langem und weiter umstrittenen Landesverwaltungsamtes, das nun die Stabsstelle aufnimmt, gesichert ist, hat Kabinett schon im September vergangenen Jahres entschieden. Demnach soll die insgesamt gut 1 000 Mitarbeiter starke Mammutbehörde als zentrale Steuerungs- und Koordinierungseinheit des Freistaats bestehen bleiben. Außerdem erhält das Amt eine zentrale Beschaffungs- und Vergabestelle. „Der Vorteil einer solchen Struktur ist der erleichterte fachliche Austausch zwischen den Bediensteten sowie ein flexibler gestaltbarer Personaleinsatz. Dies führt zu einer schnelleren und qualitativ besseren Dienstleistung der öffentlichen Verwaltung“, ist Maier überzeugt.