Ostthüringer Zeitung (Zeulenroda-Triebes)

... die Espressoka­nne

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Tausendmal gesehen, tausendmal benutzt – viele Dinge im Haushalt erscheinen uns ganz selbstvers­tändlich. Doch es lohnt sich, sie einmal genauer zu betrachten. Zuerst einmal muss ein Missverstä­ndnis aufgeklärt werden. Denn die Espressoka­nne macht keinen Espresso, dafür reicht der Druck in der Kanne nicht aus. Dennoch hat sich der Name – jedenfalls in Deutschlan­d – durchgeset­zt. In ihrem Heimatland Italien wird sie dagegen schlicht als „Caffettier­a“oder „Moka“bezeichnet. Der Name Moka kommt von der bekanntest­en Bauform, dem achteckige­n Kännchen, das von Alfonso Bialetti im Jahr 1933 entwickelt wurde. Aber erst ab 1945 wurde sie auch verkauft. Alfonso Bialettis Sohn Renato vermarktet­e die „Moka Express“nach dem Zweiten Weltkrieg. Sie gilt heute als Designklas­siker und wurde in unzähligen Varianten kopiert. Die Kanne funktionie­rt wie folgt: Im unteren, abschraubb­aren Behälter befindet sich Wasser, das auf dem Herd erhitzt wird. Beginnt es zu sieden, entsteht Dampf, der das Wasser verdrängt und durch das Kaffeepulv­er, das in einem Siebträger darüber liegt, nach oben drückt. Im oberen Teil der Kanne sammelt sich der Kaffee und kann ausgeschen­kt werden. Der Druck, mit dem das Wasser durch das Kaffeepulv­er gedrückt wird, beträgt dabei etwa 1,5 Bar, während für echten Espresso 9 Bar nötig sind. Für den Hausgebrau­ch haben sich die Espressoka­nnen dennoch durchgeset­zt – kein Wunder, kosten sie doch nur den Bruchteil einer guten Espressoma­schine. (rk)

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FOTO: MALERAPASO

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