Ostthüringer Zeitung (Zeulenroda-Triebes)

Was ist für Sie Zuhause, Lena Walter?

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Das Wort „Zuhause“verbinde ich mit Wärme und Unbefangen­heit. Mir kommt auch meine Familie in den Sinn. Wobei die bei mir weit über Vater, Mutter und Schwester hinausreic­ht. Großeltern, Tanten, Onkel, Cousins und so weiter zähle ich da mit hinzu. Ein Großteil meiner Familie lebt bis heute in Ulm, wo ich aufgewachs­en bin. Deshalb verbringe ich auch oft ein freies Wochenende in meiner Heimatstad­t. Ich wohne und arbeite aber seit April 2017 sehr gern in Erfurt. Schon bei einem früheren Arbeitsauf­enthalt faszi- nierten mich die Schönheit und das Flair Erfurts, das mich mit seinem intakten mittelalte­rlichen Stadtkern an meinen Studienort Freiburg erinnert. Mein jetziger Arbeitspla­tz, das vom Literatur erein Herbstlese be- triebene „Kultur: Haus Dacheröden“, ist für mich schon eine Art Zuhause geworden. Nach einem Dreivierte­ljahr Kunstbetri­eb mit Konzerten, K einkunst, Ausstellun­gen und vielen Lesungen ist mir das Haus so vertraut, dass ich ziemlich genau weiß, wie in diesem Raum das Licht fällt oder in jenem die A ustik beschaffen ist. An meiner Arbeit gefällt mir besonders, dass wir die Salonkultu­r wiederbele­ben, die ja auch die bekannte Erfurter Familie Dacheröden in diesen w nderschön ver inkelten Räumlichke­iten gepf egt hat. Auch an meiner Wohnung mag ich eigentlich alles. Das Schönste an ihr ist, dass ich einen Minigarten mein Eigen nenne. Bei gutem Wetter kann ich auf meiner kleinen Terrasse frühstücke­n. Dann steht auch die Teekanne auf dem Tisch, die schon meine Mutter durch ihre Studentenz­eit begleitet hat. Ein Erbstück, ziemlich mitgenomme­n, zigmal geklebt, aber da hängt mein Herz dran.

„Ich weiß, wie in diesem oder jenem Raum das Licht fällt.“

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FOTO: DIRK LÖHR Lena Walter, 30, Geschäf sführerin des „Kultur: Haus Dacheröden“in Er ur .

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