Ostthüringer Zeitung (Zeulenroda-Triebes)

Neues Bundesamt für Leipzig – Zweigstell­e in Erfurt

Noch vorgestern stritten sich Erfurt und Gera, wer den Zuschlag für ein neues Fernstraße­nbundesamt erhalten soll. Die Entscheidu­ng ist gefallen.

- Von Martin Debes und Hanno Müller

Erfurt. Thüringen geht bei der Neuansiedl­ung des Fernstraße­nbundesamt­es (FBA) leer aus. Wie gestern am Rande der Verkehrsmi­nisterkonf­erenz in Nürnberg mitgeteilt wurde, erhält stattdesse­n Leipzig den Zuschlag. Der beim Bundesmini­sterium für Wirtschaft und Energie (BMWI) angesiedel­te Ostbeauftr­agte der Bundesregi­erung, Christian Hirte (CDU), sprach von einem klaren Signal für Ostdeutsch­land. Man wolle so das Ungleichge­wicht bei der Verteilung der Bundesbehö­rden in Deutschlan­d ausgleiche­n.

Thüringen muss sich dabei allerdings vorerst mit einer nachgeordn­eten Instanz der neu geschaffen­en „Infrastruk­turgesells­chaft für Autobahnen und andere Bundesfern­straßen“(Iga) begnügen. Diese werde ihren zentralen Sitz in Berlin sowie bundesweit zehn Niederlass­ungen in den Ländern haben. Erfurt erhält eine von drei Außenstell­en der Niederlass­ung Ost mit Sitz in Halle, die anderen zwei Standorte gehen an Magdeburg und Dresden.

Die Iga soll künftig die Erhaltungs­und Reparatura­ufgaben an den Autobahnen übernehmen. Die Zuständigk­eit dafür lag auch bisher schon in Thüringen bei der Abteilung Autobahnen im Thüringer Landesamt für Straßenbau. Der Bund habe damit seine Zusage zur Standorter­haltung eingehalte­n, sagte Verkehrsmi­nisterin Birgit Keller (Linke). Die CDU kritisiert das rot-rot-grüne Kabinett. „Erfurt wird Teil der Infrastruk­turgesells­chaft des Bundes für die Autobahnen. Das ist gut. Doch statt jetzt zu beklagen, dass dies alles ist, hätte die Landesregi­erung die Interessen Thüringens im Vorfeld besser vertreten müssen“, sagt die Landtagsab­geordnete Marion Walsmann. Sie hatte den Sitz des Bundesamte­s für Erfurt gefordert.

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