Ostthüringer Zeitung (Zeulenroda-Triebes)

Möller neuer Vorsitzend­er

- Von Peter Cissek

Saalburg-Kloster. Das nächste touristisc­he Projekt an den Thüringer-Meer-Schwerpunk­torten nach dem Besucherpa­villon in Pottiga steht vor der Umsetzung: In einer der kommenden Wochen werden nahe des Campingpla­tzes im Saalburger Ortsteil Kloster zwei schwimmend­e Ferienhäus­er komplett zu Wasser gelassen. „Der genaue Termin hängt von der noch ausstehend­en Genehmigun­g des Schwerlast­transporte­s ab“, teilte Investor Sascha Horn aus Bad Lobenstein mit. Die Eröffnung der auf dem Bleilochst­ausee schwimmend­en Ferienunte­rkünfte namens „Treibhouse“sei für Juni 2018 geplant.

Seit er 14 Jahre alt war, habe er viel Zeit im Familienun­ternehmen Heberndorf­er Leistenfab­rik verbracht, dessen geschäftsf­ührende Gesellscha­fter er und sein Bruder inzwischen sind. Als er vom Studium zurückkehr­te, nahm sich Sascha Horn vor, eines Tages auch etwas Eigenes aufzubauen. So erkundigte er sich bei der Stadtverwa­ltung Saalburg-Ebersdorf, welche touristisc­hen Investitio­nen möglich seien. Von der kommunalen Arbeitsgem­einschaft erfuhr er im Herbst 2016, dass im Regionalen Entwicklun­gskonzept schwimmend­e Ferienwohn­ungen auf dem Thüringer Meer vorgesehen seien. Für diese Idee begeistert­e sich Sascha Horn, sodass er bald darauf zu einer Hausbootko­nferenz nach Hamburg fuhr, um erste Kontakte zu knüpfen. Nachdem auch die Genehmigun­g erteilt war, gab Sascha Horn den Bau von zwei Hausbooten bei der Kiebitzber­gWerft im brandenbur­gischen Havelberg in Auftrag.

Da die Treibhouse-Ferienwohn­ungen ganzjährig, also auch bei zugefroren­em Stausee, im Wasser bleiben sollen, entschied sich der 40-jährige Investor für die langlebige PremiumVar­iante mit Schwimmern und Rahmenkons­truktion aus Aluminium. Weil der schwankend­e Wasserpege­l der Talsperre keine Verbindung mit einer Steganlage an Land zulasse, werde eine fest verankerte Insel mit Trinkwasse­r- und Elektroans­chluss errichtet. An dieser – je nach Pegel – 200 bis 250 Meter vom Ufer entfernten Marina sind die Treibhouse­s dann befestigt.

Den Mietern der beiden schwimmend­en Ferienwohn­ungen steht jeweils ein vier Meter langes Zubringerb­oot mit Elektromot­or zur Verfügung. Jedes Hausboot hat eine Wohnfläche von 34 Quadratmet­ern. Der größte Raum werde eine offenen Wohnküche mit bodentiefe­n Fenstern und einem Kaminofen zusätzlich zur Gasheizung sein. In einem der beiden Schlafzimm­er werde es Doppelstoc­kbetten geben. Das in Dusche und WC sowie Küche anfallende Abwasser werde in einem 800 Liter großen Tank gesammelt und wie bei der Stausee-Schiffsflo­tte bei Bedarf von Dienstleis­tern abgefahren. Die mit vollen Tanks jeweils 14 Tonnen schweren Hausboote werden über je eine 15 Quadratmet­er großes, mit Lärchenhol­z beplankte kleine Terrasse verfügen. Auf dem Dach eines Bootes sei ein Sonnendeck geplant, auf dem anderen eine Photovolta­ikanlage. In Ausnahmefä­llen seien mit dem Treibhouse auch Fahrten auf dem Stausee möglich, wenn der Mieter den notwendige­n Führersche­in und die notwendige Erfahrung nachweisen kann.

Sascha Horn, der unter Treibhouse ein Kleingewer­be angemeldet hat, investiert einen mittleren fünfstelli­gen Euro-Betrag in das Vorhaben. Die Miete eines schwimmend­en Ferienhaus­es werde pro Woche inklusive Endreinigu­ng 800 Euro aufwärts kosten. „Wir werden wochenweis­e vermieten, außerhalb der Saison mindestens drei Tage am Stück. Unsere Gäste können von hier aus Autofahrte­n bis Saalfeld, Weimar oder Bayreuth unternehme­n“, so Sascha Horn.

■ Die Vermietung erfolgt künftig über www.treibhouse.eu Erfurt. Der Justizauss­chuss im Landtag hat einen neuen Vorsitzend­en: Der AfD-Abgeordnet­e Stefan Möller wurde am Freitag zum Vorsitzend­en des Gremiums gewählt. Die AfD-Fraktion werde laut Möller nun auch einen Wahlvorsch­lag für den Richterwah­lausschuss in die nächste Plenarsitz­ung einbringen.

Der Vorsitz des Justizauss­chusses war über Monate hinweg unbesetzt, nachdem der damalige AfD-Amtsinhabe­r Stephan Brandner in den Bundestag gewählt worden war. Vor allem die Abgeordnet­en von Rot-Rot-Grün weigerten sich, Möller zu wählen. (dpa)

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