Ostthüringer Zeitung (Zeulenroda-Triebes)
Überraschungen und Erwartbares
Auch wenn die Wahl des Greizer Bürgermeisters nun schon (fast) eine Woche her ist, je nachdem wann Sie diese Zeilen lesen, so hat sie auch in den vergangenen Tagen dennoch die Diskussion in der Stadt beherrscht. Das Wort, das meine Kollegen und ich dabei am häufigsten gehört haben, war „überraschend“. Auch wir in der Greizer Lokalredaktion haben angesichts der sechs Kandidaten, die sich zur Wahl stellten, nicht mit so einem deutlichen Ergebnis gerechnet. Vielmehr waren wir, wie wohl die meisten Menschen, davon ausgegangen, dass es wie in Zeulenroda-Triebes und Gera zu einer Stichwahl kommen würde. Nun muss Alexander Schulze (parteilos) diesem enormen Vertrauensvorschuss gerecht werden, was sicherlich keine leichte Aufgabe werden wird.
Apropos Zeulenroda-Triebes: Dort bleibt es weiterhin spannend. In einer Woche müssen die Wähler noch einmal ran und ihr Kreuzschen bei ihrem Favoriten machen. Klar ist nur bereits, dass wie in Gera der amtierende Bürgermeister definitiv nicht länger im Chefsessel des Rathauses sitzen wird. Vielmehr müssen die Zeulenroda-Triebeser entscheiden, ob ihre Stadt künftig vom CDU-Mann Volker Emde oder dem Ex-CDU-Mann Nils Hammerschmidt (nun Pro Region) geführt werden soll. Hammerschmidt, der den ersten Wahlgang mit einem Vorsprung von sechseinhalb Prozent vor Emde gewann, muss sicher als Favorit gelten. Zu siegesgewiss sollte er sich aber nicht geben. Überraschungen sind, siehe Greiz, nicht ausgeschlossen.
Wie erwartet ist für mich hingegen die Landratswahl in Greiz ausgegangen. Dass es die Mitbewerber der Amtsinhaberin, Martina Schweinsburg (CDU), schwer haben würden, die dienstälteste Landrätin in Thüringen abzulösen, war absehbar. Zumal ich im Landkreis auch nicht die Wechselstimmung gespürt habe, auf die Detlef Zietan (IWA) und Sven Weber (Linke) vielleicht hofften. Auch ihr Ergebnis ist ein deutlicher Vertrauensbeweis der Wähler. Genauso wie Schulze wird sie ihm nun auch gerecht werden müssen.
Schönes Wochenende!