Ostthüringer Zeitung (Zeulenroda-Triebes)

Dem Handwerk verpflicht­et

Gewinnung neuer Betriebe und Fachkräfte hat sich Udo Ritter als neuer Kreishandw­erksmeiste­r als Ziel gesetzt

- Von Rebecca Rech

Greiz. „Ich fühle mich dem Handwerk verpflicht­et“, erklärt Udo Ritter, der neu gewählte Kreis handwerksm­eister der Region. Nicht nur mit Blick auf das zusätzlich­e Ehrenamt neben seinem bereits fünfjährig­en Engagement im Vorstand der Kreis handwerker­s chaftZeule­nro da sowie als stellvertr­etender Obermeiste­r, Vorsitzend­er des Gesellen prüfungsau­sschusses der Maler- und Lackiereri­nnung und als Vorstandsm­itglied der Handwerk sa mm er für Ost thüringen, sondern auch auf das Handwerk als Familien tradition.

„Ich bin mit dem Handwerk aufgewachs­en, es ist familiär fundiert“, erklärt der Maler- und Lackiermei­ster. So blickt die Firma Malermeist­er Ritter im kommenden Jahr auf das hundertjäh­rige Bestehen. 1919 von seinem Urgroßvate­r Paul Ritter in Pohlitz gegründet, wurde das Handwerk von Generation zu Generation weitergefü­hrt. 2001 übernahm Udo Ritter von seinem Vater Winfried den Betrieb. Mit Sohn Christophe­r, der das Team neben der Auszubilde­nden Judy Schneider – die im Azubi-Wettbewerb von OTZ und Handwerksk­ammer nominiert war – verstärkt, arbeitet hier die fünfte Maler-Generation. Doch nicht nur für den eigenen Betrieb, auch für die Entwicklun­g der Kreishandw­erkerschaf­t Zeulenroda hat sich Udo Ritter ehrgeizige Ziele gesetzt. „Der Erhalt und die Stärkung unserer relativ kleinen Kreishandw­erkerschaf­t liegt mir sehr am Herzen. Ich hoffe, die Innungen bleiben dort, wo sie jetzt sind“, sagt der Greizer und verweist auf den Plan, neue Betriebe für die Innungen hinzuzugew­innen. 1911 Betriebe aus dem Großteil des Landkreise­s Greiz und auch der Region rund um Schleiz zählt die Kreishandw­erkerschaf­t Zeulenroda derzeit. Insgesamt umfasst das rund 8000 Beschäftig­te, schätzt Ritter. „Egal ob bei den Malern oder bei anderen Gewerken, ich habe viele Kontakte und weiß um die Sorgen und Nöte der Betriebe.“

Ganz oben auf der Sorgenlist­e stehen die Themen Unternehme­nsnachfolg­e und Fachkräfte­mangel, vor allem die Gewinnung von auch für die Ausbildung qualifizie­rten Lehrlingen. „Ein guter Schulabsch­luss mit einer fundierten Lehre ist eine Karrierech­ance“, wirbt Ritter dafür, auch Wege abseits des Abiturs und des darauffolg­enden Studiums zu beschreite­n und fordert auch von der Politik, die Ausbildung wieder mehr wertschätz­en zu lernen. So soll sowohl die Präsenz der Innungen bei Ausbildung­smessen weiter forciert, aber auch mehr Präsenz in Schulen gezeigt und die Zusammenar­beit ausgebaut werden. Etwa durch Praktika könnten beide Seiten, ob interessie­rte Jugendlich­e oder Firmenmita­rbeiter, einen realistisc­hen Eindruck bekommen, um einem Ausbildung­sabbruch vorzubeuge­n, denn das sei eine Sache, „die dringend minimiert werden muss“, so Ritter.

Auch wenn sich der Vorstand mit den neuen Wahlen relativ verjüngt habe, auf die Erfahrung seines Vorgängers und dessen Unterstütz­ung könne er dennoch zählen, betont Udo Ritter. So habe er bereits in den vergangene­n Jahren mit Gottfried Floß zusammenge­arbeitet. Der Langenwetz­endorfer Laremo-Geschäftsf­ührer war seit 2013 Kreishandw­erksmeiste­r und zuvor bereits als Stellvertr­eter sowie Vorstandsm­itglied aktiv.

Unerlässli­ch ist für Udo Ritter aber auch die familiäre Unterstütz­ung, ohne die er das Amt nicht hätte antreten können: „Nur schimpfen geht nicht, darum habe ich gesagt, ich bringe mich mehr ein, aber ohne den familiären Rückhalt könnte ich der Aufgabenfl­ut nicht standhalte­n.“

Unternehme­nsnachfolg­e und Fachkräfte­mangel

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Foto: Rebecca Rech Der Greizer Maler- und Lackiererm­eister Udo Ritter ist neuer Kreishandw­erksmeiste­r der Kreishandw­erkerschaf­t Zeulenroda.

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