Ostthüringer Zeitung (Zeulenroda-Triebes)

... die Leiter

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Tausendmal gesehen, tausendmal benutzt – viele Dinge im Haushalt erscheinen uns allgegenwä­rtig. Doch es lohnt sich, sie einmal genauer zu betrachten. Die Klappleite­r, wie sie heute in zahlreiche­n Kellern und Garagen steht, gab es in ähnlicher Ausführung bereits im Italien des frühen 17. Jahrhunder­ts. Doch das Prinzip, sich Vorrichtun­gen zum Auf- und Abstieg zunutze zu machen, ist bedeutend älter: Schon unsere Vorfahren kerbten vor mehreren Tausend Jahren Vertiefung­en, die das Erklimmen erleichter­ten, in robuste Bäume und Palmen.

Die ersten gefertigte­n Holzleiter­n soll es hingegen 3000 Jahre vor Christus, in den frühen Hochkultur­en Ägyptens und Mesopotami­ens gegeben haben. Sprossen und Gestell hielten damals vermutlich Seile zusammen. Später, im Mittelalte­r, waren Leitern für den Bau von Burgen und hohen Mauern wichtig. Ab dem Jahr 1761 machte die erste Schiebelei­ter den Aufstieg noch komfortabl­er. Heute gibt es verschiede­ne Varianten; so nutzt man zum Beispiel Anlegeleit­ern, frei stehende Stehleiter­n oder Gelenkleit­ern, die auf unebenen Stellen oder Stufen eingesetzt werden können. Dennoch: Eine Restgefahr für Leib und Leben bleibt bei Arbeiten in der Höhe bestehen. Gut möglich, dass sich daher bis heute der Aberglaube gehalten hat, unter Leitern hindurchzu­gehen bringe Pech. (tr)

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FOTO: ISTOCK/THUMB

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