Ostthüringer Zeitung (Zeulenroda-Triebes)
Big Band legt Neustart hin
Musikschule fand sich neu und will die Kulturszene der Stadt bereichern
Zeulenroda-Triebes. Vor Jahren gab es die Big Band Carp Pipers (kommt vom Karpfenpfeifer) in Zeulenroda schon einmal. Nun gibt es eine Neuauflage. Die Musiker proben kräftig.
Zeulenroda-Triebes. Am späten Nachmittag in der Musikschule „Fritz Sporn“in Zeulenroda-Triebes ist von Ruhe noch lange nichts zu spüren. Die Musiker der neu gegründeten Bigband Carp Pipers haben sich gerade zusammengefunden und stehen voll im Stoff. Immer und immer wieder werden Mundstücke angefeuchtet, Notentexte besprochen und gespielt.
Saxofone, Trompeten, Posaunen und Rhythmusgruppe gehören zu einer klassischen Besetzung einer Bigband. Mit einer solchen Besetzung können die Zeulenrodaer aufwarten. „Manche Instrumente könnten wir gleich mehrmals besetzen. Die Schüler stehen Schlange“, sagt Albert Thieme, Leiter der Musikschule Zeulenroda und natürlich einer der insgesamt 15 Musiker der Band.
Vor Jahren gab es sie schon einmal – die Band Carp Pipers (kommt vom Karpfenpfeifer, dem eine Symbolkraft für Zeulenroda zugesprochen wird). Sie war ebenfalls mit Musikern der Musikschule „Fritz Sporn“besetzt, doch als die jungen Leute zum Studium gegangen sind, zerfiel auch die Bigband.
Jetzt aber wurde ein Neuanfang gewagt. An diesem Abend sind 12 Musiker anwesend, die den Instrumenten wie Trompeten, Saxofone, Klarinette oder dem Schlagzeug rhythmische Töne entlocken.
15 junge Musiker oder auch Lehrer der Musikschule, die auf den Blech- und Holzblasinstrumenten sowie im Rhythmus wahre Künstler sind oder werden wollen, bilden die Grundeinheit der Zeulenrodaer Bigband. „Wir können die Besetzung jeder Zeit ändern oder erweitern“, so Thieme. Er denkt dabei an andere Instrumentalgruppen aus der Musikschule.
Der Musikschulleiter ist begeistert von der Idee, die Besetzung jederzeit zu erweitern. So könnten alle Musiker, ganz gleich welches Instrument sie spielen, in die Bigband einbezogen werden. Die Möglichkeit einer flexible Besetzung sei ein Novum, ist sich Thieme sicher.
Dass die Gründung der Bigband überhaupt möglich war, ist Annette Kahle, Lehrerin der Trompetenschüler, sowie dem Lehrerkollegium zu verdanken. Sie haben ihre Schüler konsequent auf das Zusammenspiel in der Gruppe vorbereitet. Das würde zwar seine Zeit brauchen, bis die Schüler soweit wären, aber es wird gut, ist Thieme optimistisch.
Allerdings, so räumt der Leiter der Musikschule ein, sei es notwendig, extra für die Bigband oder deren wechselnden Ergänzungen Arrangements zu schreiben.
Doch vor dieser Aufgabe scheut sich Thieme nicht.
Aber vorerst wird erst einmal ganz typische Musik einer Bigband geprobt. Klassische Bigband-Musik bestimmt das Repertoire vom klassischen Bigband-Sound, von Bepop über Funk bis Brazilian Music.
So wundert es auch keinen, dass die Abendstunden der Musik gehören, dass lange richtig hart geprobt wird. Schließlich muss alles auf den Punkt genau stimmen. Drei-, viermal hintereinander heißt es: Wiederholung, die eine oder andere Passage noch einmal, an dieser Stelle kraftvoller, hier zurückhaltender und so weiter. „Es ist sensible Musik und intensive Arbeit“, so Thieme.
Doch wann gibt es eine Hörprobe der Carp Pipers für die einheimischen Fans der Bigband-Musik?
Auch hier hat Thieme eine Antwort parat:
Der erste öffentliche Auftritt findet innerhalb des Sommerkonzerts am 28. Juni in der Dreieinigkeitskirche statt. Eventuell geben die Musiker schon eine kleine Kostprobe ihres Könnens zur Kulturnacht am 8. Juni, wenn die Musiker aus Zeulenroda ihre Zuhörerschaft im Rathaussaal erwarten. Einige Mitglieder der Bigband werden auch bei „Konzert statt Schule“am 30. Mai in der Dreieinigkeitskirche zu erleben sein.
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