Ostthüringer Zeitung (Zeulenroda-Triebes)
Auf nach Berlin
Ein Jahr sind sie nun entweder neu oder wieder in den deutschen Bundestag eingezogen, sollen die Interessen ihrer Heimatregionen vertreten. Keiner der acht Abgeordneten mit Anbindung an Ostthüringen drückt sich vor den erbetenen Leistungsnachweisen. Mit unserem Heimat-Check haben wir nun nach einem Jahr erste Besonderheiten entdeckt, aber auch ungeahnte Gleichheiten bei den Interessen.
Die einzigen drei direkt gewählten Mandatsträger, die CDU-Politiker Selle, Vogel und Weiler, scheinen eine Art Schweigekartell zu bilden. Weiler wartet immerhin mit vier Reden im Bundestag auf, Selle mit einer und Vogel gab den Sprachlosen. Ganz anders die Quasselstrippen Christoph Matschie (SPD) mit neun und Stephan Brandner von der AfD mit zehn Reden.
Und wer hätte gedacht, dass Brandner das Gleiche will wie die jüngste Abgeordnete im Bunde, die SPD-Politikerin Elisabeth Kaiser? Höhere Einkommen für die Beschäftigten in Ostthüringen. Oder ist das populistisch? Will das denn nicht jeder?
Da erwartet man doch eher Gleichklang bei den Mitgliedern der großen Koalition, wenn SPD-Matschie und CDUSelle sich um bezahlbaren Wohnraum in Jena sorgen. Auch sonst scheinen Ostthüringens Abgeordnete thematisch auf der Höhe der Zeit: Mangel an Pflegekräften (Ralph Lenkert, Linke), Reform des Gesundheitswesens (Robby Schlund, AfD), Wahrung der Chancen für die hiesige Landwirtschaft (Vogel) oder Kritik am „Windkraftwahn der Landesregierung“(Weiler).
Als Wähler haben Sie es übrigens leicht, sich persönlich über das Wirken Ihres Abgeordneten in Berlin zu informieren. Jeder Politiker hatte bereits im ersten Jahr Gäste aus der Heimat. Machen Sie sich also selbst ein Bild, überzeugen Sie sich. Zum Abschluss dieser Runde unseres Heimat-Checks veröffentlichen wir am Freitag noch einmal alle Kontaktdaten, wie Sie Ihren Bundestagsabgeordneten erreichen können, um sich für eine Fahrt nach Berlin anzumelden.