Ostthüringer Zeitung (Zeulenroda-Triebes)
Aus eigenen Äpfeln neue Saftkreation gewinnen
Langenwetzendorfer nutzen zahlreich das Angebot der mobilen Presse
Langenwetzendorf. Über mangelnde Kunden konnten sich die Mitarbeiter der „Grünen Liga Thüringen“wahrlich nicht beschweren, als sie mit ihrer mobilen Mosterei Station an der Gärtnerei Käßner in Langenwetzendorf machten. Seit 2011 kommen sie jährlich nach Langenwetzendorf.
Familie Cramer zählte auch in diesem Jahr wieder zu denen, die mit ihren Äpfeln kamen, um sie zu Obst verarbeiten zu lassen. 400 Kilo der Sorte „Kaiser Wilhelm“hatten sie auf ihrem Autoanhänger. Die Apfelsorte sei sehr schön fruchtig und bei der Menge, die sie auch wieder in diesem Jahr von einem einzigen Baum ernten konnten, wollten sie einfach aus dem Obst wieder Saft pressen lassen. Dabei waren die 400 Kilo lange nicht die gesamte Ernte in diesem Jahr. Die Familie nutzt das Angebot der mobilen Presse bereits zum fünften Mal.
Ebenso tat es ein weiterer Langenwetzendorfer, der seine ganz eigene Mischung des Saftes kreiert hat. Die besteht nicht nur aus Äpfeln der Sorte „Kaiser Wilhelm“. Er mischt zudem noch ein paar Birnen und weitere Apfelsorten drunter. Dadurch wird der Saft leicht säuerlich, schwärmt er. Aus den 60 bis 65 Kilo Obst erhält er 13 bis 15 Liter Obstsaft.
Die Mitarbeiter der „Grünen Liga Thüringen“wollen mit dem Angebot der mobilen Obstpresse nicht nur die Saftherstellung oder -verarbeitung ankurbeln, sie wollen mit ihrer Aktion ebenso der Bewirtschaftung und Obstverwertung der Streuobstwiesen einen höheren Stellenwert geben. Schließlich würden sie seit Jahren beobachten, dass die Streuobstwiesen schlecht bewirtschaftet oder sogar aufgegeben werden. Sie lieferten nicht nur gesundes Obst, sondern seien auch ein Hotspot für Pflanzen, Tiere und Insekten, sagte Geschäftsführerin Grit Tetzel. Das Angebot der mobilen Presse würde die Leute auf die Streuobstwiesen aufmerksam machen.