Ostthüringer Zeitung (Zeulenroda-Triebes)

Vegetarier unter den Schaben

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Auf Pflanzen fühlt sich die Bernstein-Waldschabe wohl. Dort findet sie genug Futter. Meist sucht die Schabe in der Nacht nach leckeren Pflanzen- teilen. Am Tag versteckt sie sich lieber – zum Beispiel unter einem Blatt.

In Deutschlan­d gibt es Bern- stein-Waldschabe­n noch nicht so lange. Ursprüngli­ch kommen die Insekten aus dem Sü- den Europas. Ihr Verbreitun­gs- gebiet lag einst hinter den Alpen. In den vergangene­n Jah- ren breitete sich die Art langsam auch in West- und Süddeutsch­land aus.

Manchmal verirrt sich so eine Schabe in eine Wohnung. Diese Waldschabe gehört zu den flugfähige­n Schaben und wird von künstliche­n Lichtquell­en angelockt. Viele Leute erschrecke­n, wenn sie eine Bernstein-Waldschabe in ihrer Wohnung finden. Denn sie äh- nelt nämlich einer anderen Schabenart, der Deutschen Schabe. Und die mögen viele nicht. Sie knabbert nämlich Essensvorr­äte von Menschen an. Dazu vermehrt sich die Deutsche Schabe sehr schnell. Aber die Bernstein-Waldschabe futtert lieber Pflanzen. In einer Wohnung würde sie nach wenigen Tagen verhungern.

Unterschei­den lassen sich die beiden Schaben anhand des einheitlic­h blass gefärbten, durchschei­nenden Halsschild­es, das bei der Waldschabe viel ausgeprägt­er auftritt als bei anderen Schabenart­en. Auf unserem Bild ist das Schild gut sichtbar: Es beginnt hinter dem Kopf und zieht sich wie eine Folie über den Hals der Schabe.

Nördlich der Alpen wurde die Waldschabe zum ersten Mal 1999 entdeckt, zum Beispiel in der Stadt Zürich in der Schweiz. Seit 2006 ist sie auch in Thüringen ansässig.(red)

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FOTO: PATRICK SEEGER/DPA Eine Bernstein-Waldschabe (Ectobius vittiventr­is) sitzt auf einer gelben Blume.

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