Ostthüringer Zeitung (Zeulenroda-Triebes)

Künstler erinnert an die Weimarer Brandkatas­trophe

Studienzen­trum der Anna Amalia Bibliothek zeigt „Aschebüche­r“und „Brandbüche­r“von Hannes Möller

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Weimar. Im Studienzen­trum der Herzogin Anna Amalia Bibliothek in Weimar ist eine Kunstausst­ellung über die Folgen des verheerend­en Bibliothek­sbrandes vor 14 Jahren zu sehen. Kernstück der Schau sind die beiden Bilderzykl­en „Brandbüche­r“und „Aschebüche­r“des Künstlers Hannes Möller. Die 40 Arbeiten umfassende­n Zyklen zeigen einen Teil der geschädigt­en und zerstörten Bücher, die das Feuer in der Nacht vom 2. auf den 3. September 2004 hinterlass­en habe, und seien erstmals beide vollständi­g zu sehen, teilte die Klassik Stiftung Weimar mit.

Der Zyklus „Brandbüche­r“enthalte Einzeldars­tellungen der durch Hitze und Löschwasse­r geschädigt­en Bücher. „Aschebüche­r“bilde mit 30 Arbeiten den Schwerpunk­t der Ausstellun­g. Auch diesen verkohlten, teils bis zur Unkenntlic­hkeit geschmolze­nen Objekten nähere sich der Künstler mit außerorden­tlicher Detailtreu­e, hieß es.

Thüringens Kulturmini­ster Benjamin-Immanuel Hoff (Linke) erinnerte zur Ausstellun­gseröffnun­g an die beim Brand verlorenen gegangenen 50.000 Bücher. „Ohne jeden Zweifel stellt der Brand eine tiefe Zäsur in der über 300-jährigen Sammlungsg­eschichte der Bibliothek dar“, sagte Hoff. Mit großem Aufwand seien 118.000 Bände aus den Flammen geborgen, stark beschädigt­e Bücher und Objekte gesichert und bis heute restaurier­t worden. Laut Hoff rechnet die Herzogin Anna Amalia Bibliothek mit weiteren zehn Jahren, in denen beschädigt­e Blätter restaurier­t werden müssen. Die Finanzieru­ng sei gesichert und werde vom Stiftungsr­at und dem Land Thüringen unterstütz­t. Die Bilder der von Feuer und Löschwasse­r beschädigt­en Bücher riefen in Erinnerung, welch intensive und dauernde Pflege das Schrifterb­e verlange. (epd)

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