Ostthüringer Zeitung (Zeulenroda-Triebes)
Nagt am Schwan die Einsamkeit?
„Nein“, versucht die Stadt Sorgen einer Leserin zu zerstreuen
Gera-Laasen. Die Sorge um einen einsamen Schwan auf dem Küchenteich in Laasen trieb dieser Tage eine Leserin um. Sie und auch viele Spaziergänger erfreuen sich am Anblick, „aber ich finde es traurig, dass er so alleine ist. Ich habe mal gehört, dass Schwäne lieber in Zweisamkeit leben.“Täglich lese sie unsere Zeitung und habe festgestellt, dass wir „schon so einiges in die Wege leiten und erreichen“konnten“, schreibt die Frau: „Würden Sie Ihre Organisationstalente spielen lassen und vielleicht den Schwan aus seiner Einsamkeit erlösen?“
Bevor wir uns als Zeitung aber auf den Weg machen, einen Schwan umzusiedeln, haben wir uns an die Fachleute in der Stadt Gera gewandt. „Es ist richtig, dass verpaarte Schwäne ein Leben lang zusammen bleiben“, heißt es von dort: „Die Paare finden sich erst im dritten bis vierten Lebensjahr, wenn die Vögel geschlechtsreif sind. Bei dem Tier handelt es sich vermutlich um einen jungen Höckerschwan.“Welchen Geschlechts, das sei bei jungen Schwänen und außerhalb der Brutzeit nur schwer erkennen.
Es sei aber völlig normal, wenn einzelne Tiere unterwegs sind. „Unsere mitteleuropäischen Höckerschwäne verbleiben auch im Winter hier und suchen dann in Gruppen oder als Einzeltiere verschiedene Gewässer auf.“heißt es weiter. Maßnahmen, ihn umzusetzen oder zu verpaaren seien nicht erfolgversprechend, unter Umständen sogar kontraproduktiv.
Da er seinen Aufenthaltsort selbstbestimmt wechseln kann, wird der Schwan, wenn er will, andere Schwäne aufsuchen. Es gilt, so die Stadt, auch beim Schwan: „Drum prüfe, wer sich ewig bindet.“
„Anfragen solcher Art, bezogen auf Tiere, welche unübliches Verhalten zeigen oder sogar in Not sind, kommen häufiger bei uns an“, heißt es aus der Stadt: „Gerne beantworten wir diese Fragen, so wir es können.“Im Fall des Laasener Schwans sei es „am besten, den Schwan zu beobachten, sich an seiner Schönheit zu erfreuen und ihn nicht an menschlichen Maßstäben einer Paarbeziehung zu messen“.