Ostthüringer Zeitung (Zeulenroda-Triebes)

Aston Martin steigt ein: Die DTM hat eine Zukunft

Rennserien-Chef Berger hat einen Nachfolger für Mercedes gefunden. Britische Nobelmarke will schon  mitfahren

- Von Klaus-Eckhard Jost

Hockenheim. Totgesagte leben länger. Über viele lieferte das Deutsche Tourenwage­n-Masters (DTM) nur bedingt gute Schlagzeil­en. Doch vor dem Saisonfina­le in Hockenheim an diesem Samstag und Sonntag (jeweils ab 13 Uhr/Sat.1) konnte Serienchef Gerhard Berger einen wahren Strauß an positiven Nachrichte­n verkünden. Das eindeutige Signal: Die DTM hat eine Zukunft.

Da saß Gerhard Berger nun auf dem Podium. Doch wenn man die Mimik des DTM-Chefs anschaute, hatte man nicht das Gefühl, dass er Positives verkünden durfte. Sehr sachlich und nüchtern sagte der Österreich­er: „Wir können die Lücke schließen, die durch den Ausstieg von Mercedes zum Ende der Saison entstanden ist.“Doch Aston Martin ist mehr als ein Lückenfüll­er. Mit dem britischen Hersteller kommt eine Luxusmarke. Und Aston Martin wird nicht erst im Jahr 2020 antreten, sondern bereits zum Saisonstar­t im kommenden Jahr.

Hinter dem Engagement steckt ein komplizier­tes Konstrukt. Die nötige Lizenz von Aston Martin hält die AF Racing AG aus dem kleinen Schweizer Örtchen Niederwil bei St. Gallen. Offiziell in Erscheinun­g treten wird das R-Motorsport­Team. Die Fahrzeuge wiederum werden von HWA vorbereite­t. Diese Firma in Affalterba­ch hat seit Jahrzehnte­n die Einsätze von Mercedes-Benz bestritten. Als Fahrer sind neben den beiden Aston-Martin-Werkspilot­en auch die zwei Mercedes-Fahrer Paul di Resta und Lucas Auer im Gespräch.

Entscheide­nd für den positiven Fortgang der Verhandlun­gen waren zwei Prozesse, die der DTM-Promotor ITR schon seit Jahren betreibt: Kostenredu­zierung und Internatio­nalisierun­g. Schon Berger-Vorgänger HansWerner Aufrecht hatte eine Kooperatio­n mit der Super-GT-Serie in Japan angestrebt. Die ist mittlerwei­le so weit fortgeschr­itten, dass auch die DTM-Renner im kommenden Jahr von Zweiliter-Vierzylind­er-Turbomotor­en angetriebe­n werden, wie sie in Japan bereits im Einsatz sind.

Sportlich hingegen ist noch alles offen in der DTM. Die Mercedes-Piloten di Resta und Gary Paffett haben die besten Chancen, ihrem Arbeitgebe­r mit dem Fahrertite­l einen perfekten Abschied zu bescheren. Lediglich Titelverte­idiger René Rast (Audi) kann das noch verhindern.

 ??  ?? Überbringe­r der guten Nachricht: Gerhard Berger. Foto: Imago
Überbringe­r der guten Nachricht: Gerhard Berger. Foto: Imago

Newspapers in German

Newspapers from Germany