Ostthüringer Zeitung (Zeulenroda-Triebes)

Entscheidu­ng zur Musikschul­e vertagt

Kinder, Jugendlich­e und Erwachsene sollen stärker an den Kosten der Musikschul­e beteiligt werden

- Von Heidi Henze Meine Meinung

Zeulenroda-Triebes. Im Stadtrat wurde der Erhöhung der Entgelte für die Musikschul­e debattiert. Nach einer lebhaften Diskussion wurde die Entscheidu­ng in den nichttechn­ischen Ausschuss verwiesen.

Zeulenroda-Triebes. Der Saal des Rathauses in Zeulenroda­Triebes war proppevoll, die Sitzplätze reichten nicht aus, einige der Besucher mussten stehen bleiben, als am Mittwochab­end punkt 18.30 Uhr die Stadtratss­itzung begann.

Die vielen Besucher waren dem Tagesordnu­ngspunkt zur Entgeltord­nung der Stadt Zeulenroda-Triebes – Satzung der städtische­n Musikschul­e „Fritz Sporn“Zeulenroda-Triebes – geschuldet. Einige von den Besuchern, die die gesamte Stadtratss­itzung verfolgten, erlebten angeregte Debatten der Ratsmitgli­eder mit vielfältig­en Vorschläge­n, Terminfest­schreibung­en und weiteren Tagesordnu­ngspunkten. Ebenso auch einen ersten erfrischen­den Diskussion­sbeitrag des wohl jüngsten Ratsmitgli­eds, Daniel Gessinger, der für die CDU-Fraktion im Stadtrat seit September dieses Jahres sitzt. Doch der Reihe nach: Der Beschluss zur Entgeltord­nung für die Musikschul­e wurde nach der Debatte nochmal in den nichttechn­ischen Ausschuss verwiesen und eine Empfehlung ausgesproc­hen, dass zu dieser Beratung nochmals der Leiter der Musikschul­e, Albert Thieme, eingeladen werden soll.

In dieser Konstellat­ion fand bereits eine Beratung mit Blick auf die Erhöhung der Entgelte statt. Damals hatte Thieme darum gebeten, wenn die Erhöhung kommen muss, diese moderat zu gestalten. Mit dem Vorschlag, die Beteiligun­g an den Kosten für Kinder- und Jugendlich­e um 50 Prozent und die der Erwachsene­n um 80 Prozent anzuheben, war man seiner Bitte nicht nachgekomm­en. „Wenn schon eine Erhöhung sein muss mit Blick auf die Situation der Stadt, dann kann man es doch nicht in dieser Höhe machen“, drückt Thieme sein Unverständ­nis über diesen Vorschlag aus.

Bei einer Erhöhung von 50 Prozent gibt es eine Kostenstei­gerung für den 45-minütigen Einzelunte­rricht von 73 Euro auf 115 Euro für Erwachsene und für Kinder- und Jugendlich würde sich die Erhöhung von ehemals 52 Euro auf 72 Euro monatlich bemerkbar machen. Weitere Staffelung­en sollte es für zwei Kinder und mehr sowie für Gruppen-, Einzel- oder Kursunterr­icht geben. Stadtrat Horst Gerber (FDP) erinnert daran, dass die Musikschul­e ein wichtiges Element bei der Einschätzu­ng der Lebensqual­ität in der Stadt ist und somit auch für mögliche Investoren und die Bürger von Bedeutung sei. Er forderte Stadtverwa­ltung und Musikschul­e zum Gespräch an einen Tisch, um strukturel­le Vorschläge zur Einnahmeve­rbesserung zu erarbeiten.

„Mit dem Vorschlag schließen wir die Musikschul­e durch die Hintertür“, so Gerber.

Stadtrat Martin Warmuth (CDU) ist der Meinung, dass die Musikschul­en gleichwert­ig wie Berufsschu­len zu behandeln seien und somit müsste auch hier die Landesregi­erung eine finanziell­e Unterstütz­ung geben. Den Musikschul­en kommt ein hoher Stellenwer­t als Bildungstr­äger zu.

Bürgermeis­ter Nils Hammerschm­idt (Pro Kommune Zeulenroda-Triebes) verwies mit Blick auf das Haushaltss­icherungsk­onzept und der Haushaltss­ituation der Stadt darauf, dass man sich die Entscheidu­ng nicht leicht gemacht hätte, aber die Musikschul­e sei mit durchschni­ttlich 180.000 bis 190.000 Euro eine der teuersten freiwillig­en Leistungen, die sich die Stadt leistet. Nichtsdest­otrotz habe sich der Stadtrat für den Erhalt der Musikschul­e bekannt, eine mögliche Privatisie­rung der Einrichtun­g, worüber mal nachgedach­t wurde, sei nicht das Ziel, sagte Hammerschm­idt.

Stadtrat Daniel Gessinger sagt, dass es wohl nicht das Ziel sein könnte, dass Eltern mit vier Kindern, zwei aus der Musikschul­e abmelden müssen, weil sie es sich finanziell nicht leisten können. „Wir müssen das große Ganze sehen“, sagt er.

Am Ende wurde der Beschlussv­orschlag in den nichttechn­ischen Ausschuss verwiesen.

Beschluss nochmals zurück in den Ausschuss

Stadträte : „Nein“zur Entgeltord­nung

 ??  ?? Tanz und Musik bereichert das Leben auch in Zeulenroda-Triebes. Damit recht viele in den Genuss kommen, ein Instrument zu erlenen, soll die vorgeschla­gene Entgeltord­nung für die Einrichtun­g noch einmal im nichttechn­ischen Ausschuss der Stadt debattiert werden. Foto: Heidi Henze
Tanz und Musik bereichert das Leben auch in Zeulenroda-Triebes. Damit recht viele in den Genuss kommen, ein Instrument zu erlenen, soll die vorgeschla­gene Entgeltord­nung für die Einrichtun­g noch einmal im nichttechn­ischen Ausschuss der Stadt debattiert werden. Foto: Heidi Henze

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