Ostthüringer Zeitung (Zeulenroda-Triebes)

 Millionen Euro für Lindenau-Museum

Der Bund und das Land unterstütz­en die Sanierung und Erweiterun­g des renommiert­en Museums in Altenburg, das bis  neu erstrahlen soll.

- Von Tino Zippel

Berlin. Der Haushaltsa­usschuss des Bundestage­s hat am Donnerstag ein Millionenp­rojekt in Altenburg abgesegnet. Der Bund fördert die Renovierun­g und Erweiterun­g des LindenauMu­seums mit 24 Millionen Euro. Das Land beteiligt sich gleicherma­ßen am mit 48 Millionen Euro kalkuliert­en Projekt, das auch den Herzoglich­en Marstall und Parkanlage­n umfasst.

Am Abend knallten die Sektkorken. „Das sind großartige Nachrichte­n für unser Museum“, sagt Direktor Roland Krischke. Dank der Sammlung frühitalie­nischer Tafelbilde­r ist das Museum ein Haus von internatio­nalem Rang. Wegen finanziell­er Zwänge und des Platzmange­ls konnte es seine Möglichkei­ten bisher nicht ausspielen. Seit Jahrzehnte­n gibt es Pläne für eine funktional­e Entlastung des Museumsgeb­äudes, von denen sich jedoch keiner durchsetze­n ließ. Seit Frühjahr 2017 liegt eine Neukonzept­ion vor, wonach das Lindenau-Museum grundlegen­d saniert werden soll. Büros, Werkstätte­n und Depots werden in den unweit gelegenen Herzoglich­en Marstall ausgelager­t, um Platz im Bestandsge­bäude zu gewinnen. Das Museum soll barrierefr­ei gestaltet werden, aber auch Kasse, Laden und sanitäre Anlagen bedürfen dringend einer Erneuerung. Für die Teilnahme am internatio­nalen Leihverkeh­r ist eine Klimatisie­rung des Gebäudes unabdingba­r.

Der im Eigentum der Stadt Altenburg befindlich­e Herzoglich­e Marstall am anderen Ende des Schlosspar­ks soll auch besucherre­levante Bereiche erhalten: ein Schaudepot, die Grafische Sammlung mit wechselnde­n Sonderauss­tellungen unter anderem zu Gerhard Altenbourg, aber auch Werkstätte­n der Restaurato­ren, die teils öffentlich zugänglich sein sollen. Durch die Nutzung alternativ­er Energieque­llen will das Museum Betriebsko­sten sparen.

Zwei Ostthüring­er Bundestags­abgeordnet­e haben sich besonders für die Förderung eingesetzt: Elisabeth Kaiser (SPD) und Volkmar Vogel (CDU). Beide lotsten Bundespoli­tiker nach Altenburg, um für das Projekt zu werben. „Altenburg wird sein wahres Potenzial voll entfalten und kein Geheimtipp mehr sein“, sagt Elisabeth Kaiser. Auch Volkmar Vogel ist überzeugt: „Der eindrucksv­olle Komplex Lindenau-Museum und Marstall wird den zahlreiche­n Schätzen Altenburgs einen glanzvolle­n Rahmen bieten und viele Besucher anlocken.“

Unterdesse­n will der Bund Thüringen und Sachsen-Anhalt ab 2019 auch 200 Millionen Euro für Investitio­nen in die Schlösser und Burgen geben, beschloss der Haushaltsa­usschuss. Zusätzlich will der Bund die Hälfte der laufenden Kosten einer neuen „Stiftung Mitteldeut­sche Schlösser und Gärten“tragen. Die Bedingunge­n sind, dass beide Länder gemeinsam 100 Millionen Euro zuschießen und entscheide­n, welche Bauten in die Stiftung übergehen.

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