Ostthüringer Zeitung (Zeulenroda-Triebes)
Weltpokalsieger-Besieger
Erst Europapokalsieger Poing bezwungen, gestern der Sieg gegen Bamberg – die Pöllwitzer Bundesligakeglerinnen räumen ab
Zeulenroda. Wunder gibt es immer wieder – den Pöllwitzer Keglerinnen gelang gestern ein kleines. Der Bundesligaaufsteiger besiegte den Weltpokalsieger und deutschen Serienmeister Victoria Bamberg mit 5:3 und 3642:3624 Holz.
Als Diana Langhammer (635) gegen Weltmeisterin Ines Maricic (619) den dritten Mannschaftspunkt für Pöllwitz geholt hatte, kannte der Jubel auf der Kegelanlage in Zeulenroda keine Grenzen. „Wahnsinn! Einfach Wahnsinn“, jubelte Diana Langhammer, „wir haben Bamberg besiegt – das ist der größte Erfolg in unserer Vereinsgeschichte“. Für die Pöllwitzer Mannschaftsführerin war der Erfolg ein besonderer – erzielt gegen die Weltmeisterin aus Kroatien. Pia Köhler, die ihr Duell gegen die Co-Trainerin der deutschen Nationalmannschaft Daniela Kicker mit 588:581 gewonnen hatte, musste sich ein Tränchen verdrücken. „Gegen Vizemeister Schrezheim haben wir auf einen Sieg gehofft. Gegen Bamberg haben wir davon geträumt. Und jetzt ist es wahr.“Trainer Ronny Hahn, der seine Mannschaft optimal auf das Duell gegen die weltbeste Kegelmannschaft eingestellt hatte, rang nach Worten: „Ein wirklich historischer Erfolg. Das wird für Aufsehen sorgen in der Kegelwelt.“Anna Müller hatte mit 645 Holz zwar den Tagesbestwert gespielt, das direkte Duell gegen Alina Dollheimer (638) aber verloren. „Ich glaube, da dachten die Bambergerinnen, das ziehen wir hier. Und, das hat man deutlich gesehen, sie waren beeindruckt von der Kulisse, von den Fans, die uns nach vorn getrieben haben“, sagt der Trainer. Als im Mitteldurchgang Friederike Pfeffer und Pia Köhler auf 2:2 ausglichen und dem Schlussduo Diana Langhammer und Celine Dannehl (551) einen Vorsprung von 56 Holz mit auf die Bahn gaben, „da habe ich erstmals an einen Sieg geglaubt“. U23-Weltmeisterin Anna Müller konnte so auch verschmerzen, dass sie den Mannschaftspunkt nicht sichern konnte. „Ein großer Sieg für uns. Das ist so, als würde der FC Carl Zeiss Jena den FC Bayern München besiegen.“