Ostthüringer Zeitung (Zeulenroda-Triebes)
Der Studiengang Soziale Arbeit wächst
Seit der Umwandlung zur Dualen Hochschule entwickelt er sich überdurchschnittlich und hat jetzt vier Kurse. Neu ist die Studienrichtung Kinder- und Jugendhilfe.
Gera. Seit Jahren wird der Studiengang Soziale Arbeit von Studieninteressierten stark nachgefragt. Die Anzahl der Studienbewerber überstieg stets die zur Verfügung stehenden Studienplätze von Praxispartnern. Aufgrund des gestiegenen Bedarfes sozialer Einrichtungen, werden in diesem Jahr rund 130 Studienanfänger im Bereich Soziales immatrikuliert. Die Hochschulleitung entschied, die Kapazität im Studiengang Soziale Arbeit ab Herbst 2018 von drei auf vier Kurse zu erhöhen.
Seit 2016 stieg zudem die Zahl der Professorenstellen um drei auf jetzt acht. Die jüngste Besetzung erfolgte durch Claudia Rahnfeld, die zum 1. September 2018 an die Duale Hochschule Gera-Eisenach (DHGE) kam. Die promovierte Sozialwissenschaftlerin stammt aus Greiz und studierte in Jena. Neben ihrer Promotion an der MartinLuther-Universität Halle-Wittenberg beriet sie Kommunen beim Aufbau von Bildungslandschaften und war zuletzt das Bundesministerium für Bildung und Forschung tätig. Hier beschäftigte sie sich mit der Frage, warum soziale Ungleichheit für viele Menschen zukunftsbestimmend ist. „Die Öffentlichkeit sollte wahrnehmen, dass an der DHGE sehr praxisnah studiert werden kann. Das könnte mit Forschung unterstützt werden, die an den Bedarfen und Nöten der Praxiseinrichtungen ansetzt. Dadurch könnte die anwendungsorientierte Forschung der DHGE die Praxis unterstützen“, erklärt Rahnfeld. Ebenfalls seit Beginn des neuen Studienjahres verstärkt der Sozialpädagoge Hartmut Wild die Lehre im Studienbereich Soziales. Er ist Lehrkraft für besondere Aufgaben. 2013 beendete er hier sein Bachelorstudium in der Studienrichtung Rehabilitation und ist seit 2014 Honorardozent.
Der Studiengang Soziale Arbeit, der auf berufspraktische Tätigkeiten in allen Gebieten der Sozialen Arbeit ausgerichtet ist, wird seit 20 Jahren an der DHGE angeboten. Bislang konnten Studierende zwischen den beiden Vertiefungsrichtungen Soziale Dienste und Rehabilitation wählen. Da etwa die Hälfte der Praxispartner in der Sozialen Arbeit im Bereich Kinderund Jugendhilfe tätig ist, wird zum Semesterbeginn 2018 zusätzlich die Studienrichtung „Kinder- und Jugendhilfe“als eigenständiger Vertiefungsschwerpunkt angeboten. Hier steht die Beratung, Unterstützung und zum Teil auch längerfristige Begleitung von Kindern, Jugendlichen und jungen Erwachsenen sowie deren Familien in ganz bestimmten Problemlagen im Zentrum.
Rund 50 Anfänger wurden in der neuen Studienrichtung zum 1. Oktober immatrikuliert.