Ostthüringer Zeitung (Zeulenroda-Triebes)
Auf dem Arbeitsmarkt gefragt
Ostthüringer Schüler schnuppern an der Dualen Hochschule in die Elektrotechnik und können nach dem Seminar programmieren
Gera. Auf Absolventen der Studienbereiche Mathematik, Informatik, Naturwissenschaften und Technik (kurz: MINT) warten hervorragende berufliche Aussichten. Trotzdem entscheiden sich noch zu wenige Schulabgänger für ein MINT-Studium. Auch bei den Praxispartnern der Dualen Hochschule Gera-Eisenach (DHGE) besteht großer Bedarf an ingenieurwissenschaftlich ausgebildeten Nachwuchskräften. Seit Jahren stellen Unternehmen hier doppelt so viele Studienplätze zur Verfügung als mit Bewerbern besetzt werden können.
Wegen des prognostizierten Fachkräftemangels in diesem Bereich wurden Projekte geschaffen, um mehr Schulabgänger und insbesondere junge Frauen zu bewegen, sich für ein technisches Berufsfeld zu entscheiden. Dazu gehören die „MINT-Schnupperkurse“für Schülerinnen und Schüler an Gymnasien im Rahmen der „Landesstrategie zur praxisnahen Berufsorientierung“des Thüringer Bildungsministeriums mit Förderung durch den Europäischen Sozialfonds (ESF). Sie sind Teil der jährlichen Berufsorientierungswochen, die in den Regionen SaaleHolzland-Kreis, Saale-OrlaKreis, Greiz und Gera-Stadt durch die Handwerkskammer Ostthüringen als Träger organisiert werden.
Für die Kurse wurde als Partner die DHGE ausgewählt. Seit dem Schuljahr 2017/18 können diese Gymnasien an Veranstaltungen teilnehmen. So führte Professor Reinhardt Liebold aus dem Studienbereich Technik der DHGE mit Schülern der 9. Klasse der Gymnasien aus Eisenberg, Stadtroda und Zeulenroda Elektrotechnik-Seminare durch und erläuterte die Bedeutung von Mathematik, Elektrotechnik, Elektronik und Informationstechnik für die Wirtschaft und den Alltag. Dabei wurde mit den Schülern ein Augentest und ein Hörtest mit elektronischen Bauelementen und zugehörigem Programm selbstständig realisiert. „Am Ende des Seminars programmierten die Schüler begeistert, obwohl sie zu Beginn des Seminars noch gar keine Vorstellung von Programmierung hatten. Wenn vier von zehn Gymnasiasten nach dem Kurs meinen, sie könnten sich ein MINT-Studium vorstellen, ist das ein toller Erfolg“, erläutert Liebold. Im November hat er mit Schülern des Osterland-Gymnasiums aus Gera das nächste Seminar.