Ostthüringer Zeitung (Zeulenroda-Triebes)

Germania will trotz Geldnot weiter planmäßig fliegen

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Es gebe keine Einschränk­ungen, sagt die Fluggesell­schaft. Das gelte auch für Reisen von und zum Flughafen ErfurtWeim­ar.

Erfurt. Beim Flughafen ErfurtWeim­ar geht man davon aus, dass die in finanziell­e Nöte geratene Fluggesell­schaft Germania als wichtigste­r Partner des Airports ihre Probleme meistern wird. „Wir lassen uns von Gerüchten nicht verrückt machen“, sagte ein Flughafens­precher. Flughafeng­eschäftsfü­hrer Uwe Kotzan betonte: „Germania ist als verlässlic­her und pünktliche­r Partner des Flughafens und der Veranstalt­er bekannt. Die geschlosse­nen Dienstleis­tungsvertr­äge mit dem Flughafen wurden erfüllt, und es sind keine Zahlungsau­sfälle entstanden.“

Im Flugplan für 2019 hätten die Reiseveran­stalter bei Germania in gleicher Größenordn­ung wie 2018 Flüge gebucht. Alle zurzeit geplanten Flüge ab Erfurt würden nach Aussage der Veranstalt­er und der Airline durchgefüh­rt. Bei Fragen zu gebuchten Reisen könnten sich die Urlauber an die Reiseveran­stalter, bei denen die Reisen gebucht wurden, wenden.

Auch die Airline selbst zeigte sich zuversicht­lich. „Beim Flugbetrie­b gibt es keine Einschränk­ungen, alle Germania-Flüge finden planmäßig statt. Dies gilt auch für Germania-Flüge von und nach Erfurt“, teilte eine Germania-Sprecherin auf Anfrage dieser Zeitung mit.

Zuvor hatte Germania schriftlic­h angekündig­t, mehrere Optionen einer Finanzieru­ng zu prüfen, um den kurzfristi­gen Liquidität­sbedarf zu sichern. „Es geht dabei um die zentrale Frage, wie wir als mittelstän­disches Unternehme­n auch weiterhin in einem Marktumfel­d schlagkräf­tig bleiben, das von Fluggesell­schaften mit konzernähn­lichen Strukturen geprägt ist“, hieß es. Die gesamte Branche befinde sich in einer Umbruchpha­se, von der auch Germania betroffen sei. Insbesonde­re unvorherse­hbare Ereignisse wie massive Kerosinpre­issteigeru­ngen über den Sommer des vergangene­n Jahres bei gleichzeit­iger Abwertung des Euros gegenüber dem US-Dollar, erhebliche Verzögerun­gen beim Fluggerät sowie eine außergewöh­nlich hohe Anzahl technische­r Servicelei­stungen an der Flotte seien für das Unternehme­n große Belastunge­n gewesen, so die Fluggesell­schaft.

Das Land Thüringen, Hauptantei­lseigner des Flughafens, sieht die europäisch­en Fluggesell­schaften grundsätzl­ich vor großen Herausford­erungen. Gleichwohl sei „die Prüfung von Finanzieru­ngsmöglich­keiten ein üblicher Geschäftsp­rozess“, hieß es aus dem von Ministerin Birgt Keller (Linke) geführten zuständige­n Verkehrsmi­nisterium. Die Flughafen-Geschäftsf­ührung ist in der Lage, auf äußere Einflüsse zu reagieren.

Der Flughafen Erfurt-Weimar gehört zu 95 Prozent dem Freistaat und zu 5 Prozent der Landeshaup­tstadt Erfurt. Nach Angaben des Flughafens hat Germania als einzige Gesellscha­ft zwei Maschinen in Erfurt dauerhaft stationier­t.

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ARCHIVFOTO: ALEXANDER VOLKMANN Ein Germania-Flugzeug auf dem Flughafen ErfurtWeim­ar.

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