Ostthüringer Zeitung (Zeulenroda-Triebes)

Kein Kantholz – keine Spur?

Täter des Angriffs auf AfD unbekannt

- Von Sören Kittel, Marie-Louise Timcke und Christian Unger

Berlin/Bremen. Die drei Täter kommen von hinten, einer von ihnen schlägt Frank Magnitz in den Nacken. Womöglich mit dem Ellenbogen. Magnitz stürzt zu Boden. Er schlägt mit der rechten Gesichtshä­lfte auf dem Boden auf. Die Angreifer rennen weg. Wenige Sekunden später kommen zwei Handwerker zum Tatort, helfen Magnitz.

So schildert unserer Redaktion ein Ermittler den Angriff auf den AfD-Bundestags­abgeordnet­en Magnitz am späten Montagnach­mittag, der seitdem Schlagzeil­en macht. Der Beamte, der mit dem Fall befasst ist, hat Videoaufna­hmen einer Überwachun­gskamera einsehen können.

Die Bremer AfD hat ihre Darstellun­g des Angriffs relativier­t. „Mit dem jetzigen Wissen würden wir die Mitteilung etwas anders formuliere­n, aber sie entsprach dem Kenntnisst­and kurz nach der Tat“, sagte Bremens AfD-Vizechef Thomas Jürgewitz unserer Redaktion. Die AfD hatte nach dem Übergriff auf den Bremer Landeschef Magnitz in einer Pressemitt­eilung geschriebe­n, dass die Täter den AfD-Politiker mit einem „Kantholz“bewusstlos geschlagen hätten. Polizei und Staatsanwa­ltschaft hatten dem widersproc­hen.

Gestern verließ Magnitz auf eigene Verantwort­ung das Krankenhau­s. Es bleibt unklar, ob politische Gegner den Immobilien­kaufmann attackiert hatten. Die Polizei hält ein politische­s Motiv der Tat für plausibel, geht aber auch anderen Spuren nach.

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