Ostthüringer Zeitung (Zeulenroda-Triebes)
Kein Kantholz – keine Spur?
Täter des Angriffs auf AfD unbekannt
Berlin/Bremen. Die drei Täter kommen von hinten, einer von ihnen schlägt Frank Magnitz in den Nacken. Womöglich mit dem Ellenbogen. Magnitz stürzt zu Boden. Er schlägt mit der rechten Gesichtshälfte auf dem Boden auf. Die Angreifer rennen weg. Wenige Sekunden später kommen zwei Handwerker zum Tatort, helfen Magnitz.
So schildert unserer Redaktion ein Ermittler den Angriff auf den AfD-Bundestagsabgeordneten Magnitz am späten Montagnachmittag, der seitdem Schlagzeilen macht. Der Beamte, der mit dem Fall befasst ist, hat Videoaufnahmen einer Überwachungskamera einsehen können.
Die Bremer AfD hat ihre Darstellung des Angriffs relativiert. „Mit dem jetzigen Wissen würden wir die Mitteilung etwas anders formulieren, aber sie entsprach dem Kenntnisstand kurz nach der Tat“, sagte Bremens AfD-Vizechef Thomas Jürgewitz unserer Redaktion. Die AfD hatte nach dem Übergriff auf den Bremer Landeschef Magnitz in einer Pressemitteilung geschrieben, dass die Täter den AfD-Politiker mit einem „Kantholz“bewusstlos geschlagen hätten. Polizei und Staatsanwaltschaft hatten dem widersprochen.
Gestern verließ Magnitz auf eigene Verantwortung das Krankenhaus. Es bleibt unklar, ob politische Gegner den Immobilienkaufmann attackiert hatten. Die Polizei hält ein politisches Motiv der Tat für plausibel, geht aber auch anderen Spuren nach.