Ostthüringer Zeitung (Zeulenroda-Triebes)
Koller, Berger & Co. mit viel Potenzial
Die tschechische Auswahl gehört morgen zu den Geheimfavoriten beim . Geraer Oldie-Turnier in der Panndorfhalle
Gera. Mit diesem Kader avanciert die Auswahl Tschechien zum Geheimfavoriten beim 21. Geraer Oldie-Turnier. Nach zwei dritten Plätzen 2017 und 2018 könnten die Kicker aus unserem Nachbarland diesmal nach den Sternen greifen. Das Tor soll zwar nicht Publikumsliebling Jan Klima hüten. Doch hat der Schlussmann in Ladislav Maier einen leistungsstarken Ersatz gefunden. Der 53-Jährige bestritt sieben Länderspiele und stand in 161 Begegnungen im Tor des österreichischen Klubs Rapid Wien, mit dem er sich 2005 auch den Meistertitel holte.
Nicht nur hinten dicht heißt es für die Tschechen. Auch in der Offensive hat man einiges auf Lager. Auf 87 Einsätze in der Nationalmannschaft und den Vize-Europameistertitel 1996 in England blickt Pavel Kuka zurück. Der 50-Jährige, der in der Bundesliga für den 1. FC Kaiserslautern, den 1. FC Nürnberg und den VfB Stuttgart aktiv war, ist in Gera kein Unbekannter. 2017 stand er bereits in der Panndorfhalle auf der Spielfläche, auf der der baumlange Jan Koller zwölf Monate später sein Debüt gab. Der 45-jährige Angreifer hatte seine beste Zeit in Dortmund. Mit der Borussia wurde er 2002 nicht nur deutscher Meister, sondern stand auch im Uefa-Pokalfinale, das allerdings trotz eines Treffers von ihm gegen Feyenoord Rotterdam mit 2:3 verloren ging. Legendär dann sein Auftritt am 9. November 2002 im Münchner Olympiastadion, als er sich nach einer Roten Karte für Keeper Jens Lehmann bei erschöpftem Auswechselkontingent im Bundesliga-Spiel beim FC Bayern das Torhüter-Trikot überstreifte und für die verbleibenden 23 Minuten zwischen die Pfosten wechselte. Dabei überzeugte er so, dass ihn das Kicker-Sportmagazin in die Elf des Spieltags berief – auf der Position des Torwarts. Nach einem Kreuzbandriss war in Dortmund 2006 Schluss. Seine Laufbahn ließ er 2011 beim französischen Drittligisten AS Cannes ausklingen.
Etwas defensiver wird David Jarolim agieren. Der 39-jährige Mittelfeldspieler, der auch 29 Länderspiele bestritt, absolvierte zwischen 2003 und 2012 257 Bundesliga-Partien für den Hamburger SV, in denen er 14 Treffer erzielte.
Viel Potenzial in der Halle dürfte auch Patrik Berger haben. Der 45-jährige Offensivspieler begann seine internationale Laufbahn bei Borussia Dortmund, ehe er schon 1996 in die englische Premier-League wechselte und für den FC Liverpool, den FC Portsmouth und Aston Villa mehr als 200-mal auflief. Mit der tschechischen Nationalmannschaft stand er 1996 im EM-Finale in London und erzielte gegen Deutschland per verwandeltem Elfmeter sogar die 1:0-Führung, bevor Oliver Bierhoff später per Doppelpack und Golden Goal das Blatt noch wendete.
Auch Fratisek Straka braucht sich nicht zu verstecken. Der 60jährige Abwehrstratege kam in 115 Bundesliga-Spielen für Borussia Mönchengladbach und den FC Hansa Rostock zum Einsatz. 35 Länderspiele bestritt er. Sein Debüt gab er im März 1984 bei der 1:2-Niederlage der CSSR im Erfurter Steigerwaldstadion gegen die DDR. 1990 war er bei der WM-Endrunde in Italien dabei und schied im Viertelfinale beim 0:1 gegen die DFB-Elf aus, die sich später mit Kapitän Lothar Matthäus den Titel sicherte.