Ostthüringer Zeitung (Zeulenroda-Triebes)
Landgericht nach Drohung evakuiert
Erfurt: Polizei sucht vergeblich Bombe
Erfurt.
Nach einer Bombendrohung am Landgericht Erfurt ermitteln Kriminalpolizei und Landeskriminalamt wegen der Androhung einer Straftat. Die Arbeit im Gericht konnte noch am Freitagvormittag wiederaufgenommen werden, sagte eine Sprecherin der Polizei.
Etwa 20 Menschen waren vorübergehend in Sicherheit gebracht worden, wie die Polizei mitteilte. Zuvor war von rund 30 von der Evakuierung Betroffenen die Rede gewesen. Wie in anderen deutschen Städten, war die Bombendrohung in Erfurt als E-Mail eingegangen.
Auch die Landgerichte in Potsdam, Magdeburg, Wiesbaden und Kiel erhielten solche Drohungen. Nach Angaben der Polizei in Magdeburg wurde in der Mail mit einem Anschlag auf bundesweiter Ebene gedroht. Der Absender sei anonym, hieß es weiter.
In Kiel war eine Bombendrohung an das Landgericht mit „nationalsozialistische Offensive“unterschrieben. Zuvor hatte „KN-online“, die Internet-Ausgabe der Kieler Nachrichten, darüber berichtet. Eine Einschätzung, wie real ein rechtsextremistischer Hintergrund sein könnte, ist laut Polizei bisher nicht möglich.
Am Landgericht Erfurt setzte die Polizei einen Sprengstoffspürhund ein, der jedoch nicht anschlug. Die Ermittler fanden bislang nichts Verdächtiges, sagte eine Polizei-Sprecherin. Die Ermittlungen laufen. Zudem sei das Landeskriminalamt eingeschaltet worden, sagte die Sprecherin. Die Federführung der Ermittlungen liegt derzeit noch bei der Kriminalpolizei. (dpa)