Ostthüringer Zeitung (Zeulenroda-Triebes)
Es bleibt weiterhin spannend
Mitglieder der Arbeitsgruppe des Kur- und Bäderwesens unterwegs in der Region
Zeulenroda-Triebes. Vor knapp zwei Jahren hatte sich der Stadtrat von Zeulenroda-Triebes dafür ausgesprochen, dass sich die Stadt um eine Zertifizierung als „anerkannter Erholungsort“bewerben soll. 6000 Euro mussten dafür berappt werden. Zwischenzeitlich wurden Luftmessungen durch Heidrun Böttcher vom Deutschen Wetterdienst vorgenommen, statistische Zahlen von Übernachtungsgästen eingereicht und vieles mehr.
Gestern nun besuchten Mitglieder der Arbeitsgruppe sowie des Landesfachausschusses für das Kur- und Bäderwesen die Stadt Zeulenroda-Triebes. Zur Einstimmung wurden die Gäste im Bio-Seehotel begrüßt. Der Bürgermeister der Stadt Nils Hammerschmidt (parteilos) stellte das Tourismuskonzept vor. Er sprach zu Entwicklungen in puncto Gästezahlen und Übernachtungen und gab einen Ausblick darauf, was hinsichtlich der touristischen Entwicklung in Zeulenroda-Triebes sowie am Zeulenrodaer Meer noch so alles geplant ist.
Die geplante Ferienhaussiedlung mit den 21 Unterkünften am Strandbad am Zeulenrodaer Meer wurde erwähnt. Hammerschmidt wies außerdem darauf hin, dass der Wohnmobilhafen von Timo Wolf eine Erweiterung plant, da er schon jetzt für dem Sommer ausgebucht ist und dass das Strandbad am Bio-Seehotel in diesem Jahr erstmals von der Stadtwerke GmbH, einer 100-prozentigen Tochtergesellschaft der Stadt, übernommen und somit durch die Mitarbeiter der Badebetrieb abgesichert wird. Ebenfalls in die Waagschale warf er die Übernachtungszahlen der Gäste in Zeulenroda-Triebes. Hier ist eine steigende Tendenz zu verzeichnen, entgegen dem Trend in Thüringen. Seit 2014 hat sich die Zahl der ankommenden Gäste um 15.000 von 51.972 auf 66.846 Gäste erhöht. Die Kurzübernachtungen liegen durchschnittlich bei 1,9 Tagen. Die Verbleibdauer der Gäste war auch ein Punkt, bei dem Anja Erdmann, Vorsitzende des Landesfachausschusses, zu Überlegungen anregte. Thüringenweit würde eine Verweildauer von zwei bis zweieinhalb Tagen angeregt und man sollte versuchen, durch Werbung, auch dahin zu kommen, so die Vorsitzende.
Marco Lange, Hoteldirektor des Bio-Seehotels, gab zu bedenken, dass man vorwiegend ein Tagungshotel sei. Daraus resultiere die insgesamt kurze Übernachtungsdauer. In den Ferienzeiten habe man sich aber auch mit Wellnessangeboten auf Familien eingestellt. Das würde sehr gut angenommen werden.
Sabine Casper, Chefin der Touristinformation, fügte hinzu, dass beim Erfassen der Gäste in der Region, diejenigen fehlen, die in Pensionen mit unter acht Übernachtungsmöglichkeiten der Umgebung Halt machen. Zudem ist leider immer noch ein Hotel in der Stadt geschlossen, was besonders bei den Übernachtungsmöglichkeiten sehr fehlen würde. Anja Erdmann betonte, dass dies keine Kritik sei, sondern lediglich eine Anregung, um sich auf eine längere Verweildauer der Gäste einstellen zu können. Was von den Mitgliedern besonders gut empfunden wurde, war die Barrierefreiheit an vielen Orten. „Das habe man an in Thüringen sonst nicht so oft“, so das Fazit.
Bevor die Mitglieder am gestrigen Tag der Innenstadt einen Besuch abstatteten und das Zeulenrodaer Meer, das Bio-Seehotel, die Badewelt Waikiki und die Pension Hauenschild in Zadelsdorf begutachteten, war bereits Heidrun Böttcher vom Deutschen Wetterdienst in der Region unterwegs gewesen.
Sie testete entsprechend vorgegebener Kriterien das Bio-Klima sowie die Luftqualität in der Stadt.
Gestern war die Umweltwissenschaftlerin recht zuversichtlich, dass Zeulenroda das Zertifikat erhalten könnte, jedenfalls was das Klima betrifft.
Am Ende werden die Mitglieder des Ausschusses auf ihrer Sitzung im Juni darüber beraten, ob Zeulenroda die Kriterien für das Zertifikat „Anerkannter Erholungsort“ erfüllt. Über das Ergebnis wird dann Thüringens Wirtschaftsminister Wolfgang Tiefensee (SPD) informieren.