Ostthüringer Zeitung (Zeulenroda-Triebes)

Kämpfen um die letzte Chance

Zeiss-Trainer Lukas Kwasniok vor dem heutigen Spiel gegen Lotte: Über die Regionalli­ga hat er noch nicht nachgedach­t

- Heute geht es um die letzte Chance: Lukas Kwasniok (), Trainer des FC Carl Zeiss Jena, misst dem Spiel entscheide­nde Bedeutung bei.

Jena. Der FC Carl Zeiss Jena empfängt heute die Sportfreun­de Lotte (19 Uhr). Wir haben mit Zeiss-Trainer Lukas Kwasniok gesprochen.

Gegner: Der Jenaer Trainer habe bei der Beobachtun­g „viele gute Dinge“bei den Sportfreun­den Lotte gesehen. Er lobt vor allem die taktische Variabilit­ät und die „gute Kompakthei­t gegen den Ball“. Nicht umsonst haben die Nordrhein-Westfalen aus einer Gemeinde mit 14.000 Einwohnern schon zwölf Punkte in der Rückrunde geholt, Jena nur fünf.

Statistik: Der FC Carl Zeiss hat noch nie gegen die Sportfreun­de Lotte gewonnen. In drei Spielen gab es ein Unentschie­den und zwei Niederlage­n.

Verletzte: Bis auf Julian Günther-Schmidt (Schambeine­ntzündung), Maximilian Wolfram (Bänderdehn­ung im Knie) und Sören Eismann (Aufbautrai­ning) sind alle Spieler wieder fit. Rechtsvert­eidiger Matthias Kühne wird im Kader stehen. Stimmungsl­age im Team: „Am Montag war sie suboptimal“, sagt der Trainer. Doch er habe am Dienstag eine Aufbruchst­immung gespürt. Er sei emotional geworden in der Ansprache, aber nicht im negativen Sinne. „Rückschläg­e gehören dazu, wenn wir sie auch gern vermeiden würden.“

Aufstellun­g: Kwasniok plant, seine Mannschaft nicht großartig umzubauen nach dem Spiel in Kaiserslau­tern. Er habe nicht das Gefühl, dass einer der Spieler „rein körperlich betrachtet“eine Pause braucht. Auch Innenverte­idiger Justin Gerlach wird spielen. Ob wie zuletzt als Stürmer, ließ Kwasniok offen. Standardsc­hützen: Wenn Jenaer Spieler zum Freistoß anlaufen, ist die Gefahr vorbei. Bei den Rechtsbein­ern durfte zuletzt Dominik Bock statt René Eckardt ran. Die Standards für Linksbeine­r wird weiterhin Manfred Starke treten. „Ich glaube an seinen linken Fuß, sehe ihn täglich im Training. Er braucht eine gute Aktion im Spiel, um wieder das Selbstvert­rauen auf seine Seite zu ziehen“, sagt Kwasniok.

Druck: „Der Druck war schon in den vergangene­n Wochen groß – es gehört dazu, mit Drucksitua­tionen umgehen zu können“, sagt der Trainer. Die 1:4-Niederlage in Kaiserslau­tern sei nicht mit dem Druck zu begründen. „Es waren leider zwei individuel­le Fehler, die uns auf die Verlierers­traße gebracht haben“, sagt Kwasniok. Erfahrung im Abstiegska­mpf: Im Umfeld kritisiere­n Fans, dass dem Trainer die Erfahrung im Abstiegska­mpf fehlt und er einen erfahrenen Mann an der Seite braucht. „Das ist an den Haaren herbeigezo­gen“, sagt Kwasniok. Er habe zweimal mit Junioren-Mannschaft­en beim KSC und einmal im gehobenen Amateurber­eich im Abstiegska­mpf gestanden. „Immer mit dem Ergebnis Klassenerh­alt.“Der einzige Unterschie­d sei gewesen, dass diese Teams nicht unter Beobachtun­g der Öffentlich­keit standen.

Qualität: Zum Amtsantrit­t schätzte Kwasniok die Offensive als drittligat­auglich ein. „Beim Start konnte ich nicht davon ausgehen, dass Julian Günther-Schmidt die gesamte Rückrunde fehlen wird. Hinzu kommt, dass es uns nicht gelungen ist, ein bis zwei Offensivsp­ieler mit Geschwindi­gkeit zu holen, weil unsere finanziell­en Möglichkei­ten nicht reichten, die Spieler oder der abgebende Verein nicht wollten. Andere Mannschaft­en hatten mehr Geld, um Spieler nachzuverp­flichten.“Deshalb habe er die Gesamteins­chätzung verändert und das mit der Mannschaft besprochen. „Wir müssen akzeptiere­n, einen Tick schlechter besetzt zu sein als andere Teams.“Aber das lasse sich durch andere Tugenden ausgleiche­n. Regionalli­ga: Der Vertrag von Lukas Kwasniok gilt nur für die dritte Liga und für die zweite Bundesliga. „Wir haben noch nicht einmal über die Regionalli­ga gesprochen. Weder der Geschäftsf­ührer noch ich haben uns Gedanken darüber gemacht“, sagt Kwasniok. Nach den nächsten beiden Spielen soll es ein Gespräch über die Zukunft geben. Dem Vernehmen nach zeigt der FC Carl Zeiss durchaus Interesse, im Fall der Fälle mit dem Coach in die vierte Liga zu gehen.

Zuschauer: Der FC Carl Zeiss rechnet beim Flutlichts­piel um 19 Uhr mit 4000 Zuschauern. Bis gestern waren 3000 Karten verkauft. Das Spiel läuft beim Streamingd­ienst Magentaspo­rt. Meuselwitz/Nordhausen. Gestern liefen die beim 0:0 in Babelsberg angeschlag­enen Wacker-Fußballer Felix Müller (Knöchel) und Sebastian Heidinger (Rücken) wenigstens wieder. „Ich hoffe, ich kann sie am Mittwoch einsetzen“, so Nordhausen­s Trainer Scholz vor dem heutigen Thüringen-Duell beim ZFC Meuselwitz (19 Uhr). Zum vierten Mal in Folge die gleiche Aufstellun­g, das habe schon seinen Reiz, so Scholz. „Aber sie spielen nur, wenn sie wirklich wieder fit sind.“

Meuselwitz wird eine harte Nuss, ist sich Scholz sicher. „Sie stehen zu unrecht da unten“, sagt der frühere Bundesliga­spieler. „Es wird sicher eklig, aber wir brauchen drei Punkte, damit wir uns oben festsetzen können“, verlangt Scholz von seinen Männern, den Vierzehnte­n trotz des Tabellenst­andes nicht zu unterschät­zen.

ZFC-Coach Heiko Weber war zuletzt sauer über das späte 1:2 bei Viktoria Berlin. „Wir müssen Berlin jetzt ganz schnell abhaken und nach vorn blicken“, sagt auch Spieler Paul Sahanek. „Klar wollen wir gegen Nordhausen nun alles geben und punkten.“Aufpassen muss der ZFC vor allem in der Schlusspha­se. In 23 Spielen kassierte Meuselwitz acht Tore in den letzten fünf Spielminut­en.

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FOTO: TINO ZIPPEL

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