Ostthüringer Zeitung (Zeulenroda-Triebes)

Guten Mutes ins polnische Torun

Leichtathl­etik: Senioren-Sprinterin Iris Opitz läuft in Halle über  Meter persönlich­e Bestzeit und will auch bei der Hallen-WM aufs Treppchen

- In Halle holt Iris Opitz bei den Deutschen HallenMeis­terschafte­n der Senioren über  und  Meter Gold sowie im Weitsprung Bronze.

Bad Köstritz. Sie ist schon ein sportliche­s Phänomen. Mit 52 Jahren lief Sprinterin Iris Opitz vom LAV Elstertal Bad Köstritz bei den Deutschen Hallen-Meistersch­aften der Leichtathl­etikSenior­en in Halle persönlich­e Bestzeit. In der Altersklas­se W 50 bedeuteten ihre 8,31 Sekunden die Goldmedail­le vor der Erfurterin Eva GüntherGrä­ff, der sie noch vor Jahresfris­t zweimal unterlegen war.

„Ich war gar nicht aufgeregt, bin total entspannt an den Start gegangen. Ich bin gut drauf, auch weil mich keinerlei Wehwehchen plagen“, verrät die Bierstädte­rin, die in ihrer Geburtssta­dt Halle so auftrumpft­e wie noch nie unterm Hallendach. Auch über 200 m durfte sie sich über den Titelgewin­n freuen, verfehlte da in 27,36 s allerdings ihre Bestleistu­ng in der Halle knapp. Im letzten Winter war Iris Opitz in Madrid bei der Hallen-Europameis­terschafte­n als Silbermeda­illengewin­nerin noch sechs Hundertste­lsekunden schneller gewesen.

„Irgendwann wird es für mich keine Steigerung­sraten mehr geben. Aber so lange sie möglich sind, nehme ich sie gern mit“, sagt der Schützling von Trainer Horst Krinke. Quasi im Vorübergeh­en eroberte sie in Halle noch Bronze im Weitsprung mit 4,56 m. „Dafür dass ich das Weitspring­en nicht trainiere, ist die Leistung ganz ordentlich“, freut sich Iris Opitz auch über dieses Ergebnis.

Mit der Köstritzer 4-mal 200 m-Staffel reichte es nicht aufs Podest. In 2:05,88 Minuten sprang in der Altersklas­se W 40 der fünfte Platz in der Besetzung Iris Opitz, Grit Nitsch, Sina Huth und Kathrin Modes heraus. „Mit drei Ü 50-Läuferinne­n ist die Altersstru­ktur eben etwas nachteilig. Aber da Sina Huth noch so jung ist, müssen wir in der W 40 laufen. Dann musste auch noch am Freitagabe­nd Angela Spreer verletzt passen. Das hat die Aufgabe nicht leichter gemacht“, erörtert Iris Opitz, weshalb man etwas über der Zeit von vor zwölf Monaten in Erfurt geblieben war.

Aufs Treppchen schaffte es in Halle auch Timo Krinke. Im Diskuswerf­en der Winterwurf­Meistersch­aften belegte er in der M 55 mit 37,56 m Rang drei. Enrico Schumann (M 40) überquerte die Ziellinie im 60 mSprint als Fünfter.

Nach Halle ist nun vor Torun, wo vom 24. bis 30. März die Hallen-WM der Senioren stattfinde­t. Iris Opitz hat gute Erinnerung­en an den polnischen 200.000-Einwohner-Ort an der Weichsel. 2015 begann dort ihre internatio­nale Laufbahn, als sie bei der Hallen-EM Gold mit der 4-mal 200 m-Staffel des Deutschen Leichtathl­etikverban­ds gewann und in 28,06 Sekunden Platz fünf über 200 m belegte.

Diesmal will die Köstritzer­in auch bei den Welttitelk­ämpfen aufs Podest. Das Trainingsl­ager in den Winterferi­en im spanischen Lloret de Mar hat seine Wirkung nicht verfehlt.

Ihr Training hat sie etwas erweitert und Yoga mit ins Programm aufgenomme­n. Ein Fitness-Trampolin steht jetzt im Wohnzimmer. Die Kniebeschw­erden hat der Osteopath in den Griff bekommen. „Außerdem habe ich viel am Start gearbeitet. Das ist das A und O über 60 Meter“, weiß Iris Opitz, die derzeit jeden Tag trainiert, sich aber nach Halle zwei Tage Pause gönnte. In Torun wird sie auf den Weitsprung verzichten. Der läge zu Beginn der Wettkämpfe, aber die Verletzung­sangst ist zu groß. Vor-, Zwischenun­d Endlauf über 60 m sowie zwei 200 m-Läufe sorgen dennoch für die entspreche­nde Wettkampfd­ichte. Auch die DLV-Staffel will um Edelmetall mitlaufen. Und wenn es um die Medaillen geht, dann ist Iris Opitz nicht weit. (Jens Lohse)

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FOTO: JENS LOHSE

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