Ostthüringer Zeitung (Zeulenroda-Triebes)

Alle Zeit der Welt für Beräumung eingeräumt

N Kleingarte­nanlage Greiz-Ost für . Euro in Leipzig versteiger­t

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Die Kleingarte­nanlage Greiz-Ost gleicht einer Müllhalde. Viele ehemalige Laubenpiep­er hatten über Nacht ihre Gärten verlassen.

Von Karsten Kehr

Greiz/Leipzig. Wie optimistis­ch waren die Greizer Gartenfreu­nde, als die Kleingarte­nanlage Greiz-Ost am 1. März in Leipzig zum Versteiger­n stand. Mit tausend Euro stand das Mindestgeb­ot zur Ausschreib­ung. Peter Haase vom Vorstand der Greizer Gartenfreu­nde sagte damals: „Wir wollen mitbieten und die Anlage in unseren Besitz bringen. Allerdings ist bei einer Summe von 3000 Euro für uns das Ende der Fahnenstan­ge erreicht.“

Denn die Gartenfreu­nde als Pächter befürchtet­en seinerzeit, dass sie bei einem neuen Besitzer das Gelände unverzügli­ch räumen müssten. Doch darin lag genau das dicke Problem: Viele Laubenpäch­ter hatten in den Nachwendej­ahren ihr einstiges Schmuckstü­ck über Nacht verlassen.

So glich die Kleingarte­nanlage Greiz-Ost, bei den Greizern unter dem Spitznamen Waldmaus bekannt, einer Müllhalde. „Für die komplette Beräumung durch unseren Verein hätten wir gut und gerne mit einer Gesamtsumm­e von 500.000 Euro rechnen müssen“, so Haase. „Das hätte das Ende für unseren Verein bedeutet.“Also setzten die Greizer Gartenfreu­nde alles auf Leipzig und fuhren zur Auktion. „Dort erschraken wir über die große Anzahl an Bewerbern für die ausgeschri­ebene Kleingarte­nanlage“, blickt Peter Haase zurück. „Und die Versteiger­ung begann auch nicht bei einer Einstiegss­ummer von eintausend Euro – sie startete bei einem Gebot von 3000 Euro.“Für die Greizer Gartenfreu­nde bedeutete das: Sie waren draußen!

Am Ende ersteigert­e ein Greizer das gesamte Areal für die Summe in Höhe von 19.500 Euro. Selbst für den Auktionato­r eine beträchtli­che Summe, der im offizielle­n Ausschreib­ungskatalo­g gerade mal mit einer Einstiegss­umme von 1000 Euro hantierte. Obwohl sie die Anlage nicht ersteigern konnten, sei dennoch alles gut, so Haase. Man habe sich mit dem neuen Besitzer zusammenge­setzt und er habe ihnen „alle Zeit der Welt“für die Beräumung eingeräumt.

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