Ostthüringer Zeitung (Zeulenroda-Triebes)
Was ist für Sie Zuhause, Franz Josef Zumnorde?
„Wir besitzen noch immer das gleiche Mobiliar wie zur Hochzeit 1975.“
Ich w chs in Münster/Westfalen auf und lebe bis heute dor . Aber ich besitze auch eine beson- dere Verbindung zu Erfur , die schon fr h begann. Der Vater eines meiner Mitschüler war einige Jahre Domorganist am Erfur er Mariendom gewesen und berichtete in leuchtenden Farben von dieser Stadt. Mit dem Mauerfall und meinen ersten BesucheninErfur w rdendiese Bilder dann lebendig. In besonderer Erinner ng ist mir ein Familienausf ug 1991 geblieben. Meine Frau, unsere vier K nder und einige Freunde fuhren zum Konzer von José Carreras, das auf den Domstufen stattfand. Unsere Butterbrote schmier en wir uns in unserem ersten Schuhgeschäf in Thüringen. Ich bin froh dar ber, dass ich als Mit- telständler die Möglichkeit erhielt, meinen Beitrag zur Wieder- vereinigung zu leisten. Bis heute führ es mich immer wieder in diese einzigar ige Stadt, ob zu
den Bachwochen, den Domstufen-Festspielen oder zur Winzer- par y, die in unserem Erfur er Hotel stattfindet, um das sich meine Tochter kümmer . Die Thüringer Landschaf hat es mir ebenfalls angetan, den Rennsteig habe ich mehrmals er ander und auf Radtouren erkundet. Als Rückzugsor dient mir unser Haus in Münster. Wir besitzen noch immer das gleiche Mobiliar wie zur Hochzeit 1975. Ein paar Möbelstücke habe ich von meinen Eltern geerbt, K rschholz, ein paar Biedermeierstücke. Ich finde es sehr behaglich. Meine Frau und ich besitzen keinen großen Schuhschrank, stattdes- sen sammeln wir Schuhminiatu- ren. Viele kennen diese kleinen Zierstücke wahrscheinlich als Nadelkissen aus Zinn, aber gerade neulich habe ich sogar kleine Holzschuhe entdeckt, die fr her als Schnupf abakdosen dienten. A so etwas erfreue ich mich. Dieses Gefühl der Freude hat auch etwas mit dem Wohlfühlen und der Geborgenheit zu tun, die ich mit dem Wor „Zuhause“verbinde. Aufgezeichnet von Ariana Mirza