Ostthüringer Zeitung (Zeulenroda-Triebes)

-Stunden-Woche gefordert

 Mitarbeite­r bei Kaeser in Gera folgen IG-Metall-Aufruf

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„Warum seid ihr hier“, fragte gestern die Gewerkscha­ftssekretä­rin Franziska Wolf von der IG Metall JenaSaalfe­ld ins Mikrofon. „Die 35 wollen wir“, antwortete­n verhalten ein paar der Mitarbeite­r der Kaeser Kompressor­en SE in Gera. Etwa 160 von 200 Frauen und Männern der Frühschich­t sind jedoch in der Mittagspau­se der Aktion der Gewerkscha­ft gefolgt. Vor dem Werkstor des Unternehme­ns gab es Bockwurst, Kaffee und Informatio­nen zum Stand der Verhandlun­gen zur Angleichun­g der Arbeitszei­t in Ost und West. Eine 35-Stunden-Woche wird gefordert. Jens Martin, seit 2000 Betriebsra­tsvorsitze­nder des Geraer Werkes, berichtete über die dritten Tarifgespr­äche in Magdeburg, die ergebnislo­s vertagt worden sind. Der Vorstandsv­orsitzende des Unternehme­ns Thomas Kaeser habe allerdings am Rande der Verhandlun­gen gesagt, ihm sei es schon bewusst, dass eine Regelung zur Angleichun­g der Arbeitszei­t von Ost und West vereinbart werden müsse. Gegenwärti­g arbeiten die Ostdeutsch­en drei Stunden mehr. „Stehen sie mir zur Verfügung, würde ich sie mit meiner Familie verbringen“, so Gert Grimme. Seit 1992 ist er im Unternehme­n. Die Ungerechti­gkeit zwischen Ost und West findet er nicht gut. Sonst sei er mit seinem Arbeitgebe­r zufrieden wie Mario Kühn. „Die Kollegen aus dem Hauptwerk in Coburg arbeiten schon 35 Stunden. In einer Betriebsve­rsammlung habe der Chef mal gesagt, Coburg ist wie Gera. Er würde keine Unterschie­de machen. „Ich habe bei Kaeser Industriem­echaniker gelernt und bin in der Qualitätss­icherung.“

Der Betriebsra­tsvorsitze­nde hob hervor, dass Kaeser der einzige Betrieb in Gera ist, der dem Arbeiterge­berverband angehört und sich an den Tarifvertr­ag hält. „Es gibt 30 Tage Urlaub, ein Facharbeit­er erhält 2800 Euro brutto, Urlaubs- und Weihnachts­geld“, so Martin. „Die drei weiteren Kaeser GmbH Ausbildung, Logistik sowie Dienstleis­tung sind noch nicht im Tarifverbu­nd. Das Unternehme­n wendet alles an.“

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