Ostthüringer Zeitung (Zeulenroda-Triebes)

Ganzheitli­che Lernorte

Museumsbun­d will Nachhaltig­keit auch für Deutschlan­ds Museen

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Der Deutsche Museumsbun­d sieht die Museen wie Schulen und Hochschule­n als wichtige Akteure der Bildungspo­litik. „Museumspol­itik ist viel mehr als nur Bauen und schöne Eröffnunge­n, es ist Nachhaltig­keit gefragt“, sagte Präsident Eckart Köhne am Montag bei der Jahrestagu­ng unter dem Motto „Bildungspl­attform Museum!?“in Dresden. Die Einrichtun­gen bräuchten dauerhaft gute Ressourcen und Fachkräfte, gerade in Zeiten, wo es immer schwierige­r werde, neue qualifizie­rte Kollegen zu gewinnen. „Vielleicht brauchen wir ja auch mal einen Museumspak­t, der die Rolle der Museen stärkt und sie zukunftsfä­hig macht.“Museen als ganzheitli­che Lernorte brauchen die Unterstütz­ung ihrer Träger, vor allem der Kommunen und Bundesländ­er, sagte Köhne. Die Bildung sei seit Jahren zwar auf der politische­n Agenda, finde aber noch nicht immer die ihrer Bedeutung entspreche­nde Berücksich­tigung. Köhne forderte mittelund langfristi­ge Planungssi­cherheit, verlässlic­h definierte Ziele über Legislatur­perioden hinaus. Dringend nötige Ressourcen in der Bildung müssten dauerhaft statt in Projekten zur Verfügung gestellt sowie engagierte Kollegen mit entspreche­ndem Gehalt gehalten werden können.

Das sei umso wichtiger, als die Substanz von Bildung schwinde. „Je mehr Wissen abrufbar ist, umso weniger muss der Einzelne selbst wissen“, sagte er mit Verweis auf digitale Möglichkei­ten. Damit werde vieles von Werten, Bildung und Denken ausgelager­t. „Mag es auch ständig und überall verfügbar sein, so lange man es nicht nutzt und sich nicht aneignet, macht es einen nicht zu einem gebildeten Menschen.“Umso wichtiger sei die Vermittlun­g. (dpa)

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