Ostthüringer Zeitung (Zeulenroda-Triebes)
Wasser – lebendiges Element
Regelschüler aus Bad Köstritz mit Umweltpädagogin auf Entdeckungswanderung entlang der Weißen Elster
zwei verschieden belegte Brotscheiben kreieren. Dabei spielte neben dem Geschmack natürlich auch die Optik eine entscheidende Rolle. Auch hier bewiesen die angehenden Bäcker Ideenreichtum.
Neben handwerklichem Können flossen bei der Bewertung auch die Arbeitsplanung sowie die Kalkulation ein. (red)
Im Gras am Ufer der Weißen Elster sitzen und sich zurücklehnen, die Augen schließen und das, was rundum passiert, auf sich wirken lassen, einfach nur genießen – So könnte wohl jede Unterrichtsstunde verlaufen. Zumindest empfanden das die Schülerinnen und Schüler aus der 6b der Regelschule „Hans Settegast“in Bad Köstritz so und es schien ihnen zu gefallen. Sie hatten sich zu einer Wanderung unter Führung von Umweltpädagogin Susanne Mohr flussabwärts an der Weißen Elster von Bad Köstritz, vorbei an der Roten Wand in Richtung Caaschwitz nach Silbitz auf den Weg gemacht.
Einige Schüler erinnerten sich noch an die Umweltpädagogin, die im Vorjahr im Rahmen eines Projektes zum Thema Wasser schon einmal die Schule besucht hatte. „Wir wollen der Nachhaltigkeit wegen daran anknüpfen, das Wissen der Schüler um das lebendige Element Wasser weiter vertiefen und darüber hinaus weitere Projekte initiieren“, erklärt Susanne Bischoff, die als Fachlehrerin für Geographie zahlreiche Anknüpfungspunkte sieht. Die Schüler hatten keine konkreten Aufgaben zu bearbeiten. Es sollten vielmehr ihre Sinne angesprochen werden
Nachdem man Bad Köstritz verlassen hatte, nahm Susanne Mohr die Schüler mit auf eine Fantasiereise, etwa 300 Jahre zurück. Sie berichtete vom damaligen Schlängellauf des Flusses, von der am Ufer üppig gedeihenden Flora und Fauna, von Häusern auf den Erhöhungen, dem Zwitschern der Vögel und dem Anschwellen des Wassers durch die Schneeschmelze als Frühlingsbote.
Von der Fantasiereise zurückgekehrt in die Realität, richteten die Schüler ihre Augen auf das vorbeifließende Wasser, versuchten die zwitschernden Vögel zu benennen und ließen ihre Blicke über die Elsteraue schweifen. Wie wichtig ein stabiles ökologisches System ist und wie schnell es aber auch gestört sein kann, das wollte Susanne Mohr mit den Schülern in einem weiteren interessanten Spiel klären. Unterhalb der Feuerwehrschule zog sich die Gruppe in das bewaldete Stück der Elsteraue zurück. Dort bildeten die Kinder einen Kreis. Susanne Mohr verteile Karten mit am Fluss lebenden Tieren auf deren Rückseite stand, was diese fressen. Sie selbst hielt ein Wollknäuel in der Hand, das sich die Schüler dann gegenseitig zuspielten. Der Frosch frisst Fliegen und so wanderte das Knäuel vom Frosch zur Fliege. Im Ergebnis des Spiels waren die Schüler ähnlich einem Spinnennetz mit einander verbunden. Diese Konstruktion stellte sich als äußerst stabil heraus. Fallen einer oder mehrere Partner aus, lockert sich das Netz. Es wird instabil und beginnt sich langsam aufzulösen. Für die Schüler wird so leicht nachvollziehbar, wie wichtig ein in sich funktionierendes Ökosystem ist.
Ein interessantes und lehrreiches Experiment, wie Annalena Berckmeier findet. Die 11-Jährige sei sehr naturverbunden und gehe auch viel spazieren. Sie erinnere sich an das Hochwasser von 2013, auch wenn ihr Zuhause nicht betroffen war. „Bis auf unser Auto“, sagte sie und erzählt, dass ihr Opa als Feuerwehrmann im Einsatz war.
Das Thüringer Landesamt für Umwelt, Bergbau und Naturschutz hat ein umfangreiches Vorhaben in Auftrag gegeben, um an der Elster die Menschen in den Städten und Dörfern vor Hochwasser zu schützen und gleichzeitig der Elster wieder mehr Raum zu geben. Ziel ist es, so Susanne Mohr, die betroffenen Anlieger aber auch die breite Bevölkerung mit einzubinden. Dazu zählt eben auch, dass sich Schüler frühzeitig mit dem Thema Wasser auseinandersetzen, auf unterhaltsame und spannende Art und Weise. Die Parkflächen in der Herrenstraße stehen im Zeitraum der Sanierungsarbeiten nicht zur Verfügung. Der barrierefreie Zugang zu den Aufzügen einschließlich des notwendigen Stellplatzes bleibt erhalten. Der Zugang wird von vorn und seitlich über einen Fußgängertunnel erreichbar sein. Der Zugang und die anderen Zugänge zum Archiv und Archivlichthof erhalten Schutzdächer.
Der Bau kostet rund 565.000Euro, wobei hiervon 395.000 Euro als Fördermittel aus dem Förderprogramm Städtebaulicher Denkmalschutz stammen. Der Rest ist Eigenanteil der Stadt. (red)