Ostthüringer Zeitung (Zeulenroda-Triebes)
Premiere im Oberhaus
Mit einer Mischung aus Erfahrung und Talent gehen die Weimarer Triathleten ihr erstes Bundesliga-Abenteuer an
Nach drei Jahren hat sich Science City Jena aus der Basketball-Bundesliga verabschiedet. Die Gründe sind vielfältig. Einer davon dürfte die Altersstruktur sein. Protagonisten wie McElroy, Jenkins oder Allen befinden sich im Spätherbst ihrer Karriere. In den zwei Serien zuvor waren ihre Erfahrung und Souveränität ein Garant dafür, enge Partien im finalen Viertel doch noch zu gewinnen. Besagtes Zurückkommen war eine Stärke der Jenaer, wenn nicht gar ein Markenzeichen.
In dieser Saison war das aber nicht mehr der Fall. Oft hatte man den Eindruck, dass am Ende die Luft fehlte. Gleichzeitig standen die betagten Akteure auch unter einem gewissen Artenschutz, genossen das volle Vertrauen von Trainer Björn Harmsen, der indes mit den jungen Akteuren nicht gerade zimperlich umsprang. Dazu gesellte sich, dass sich Williams und Roberts nicht als die erhofften Verstärkungen erwiesen. Das war im Falle von Weaver in der vorherigen Saison noch anders.
Der Faktor Geld spielte sicher auch eine wichtige Rolle. Er wurde in schöner Regelmäßigkeit seitens der Verantwortlichen benannt. Und ja, die Jenaer haben keinen großen Etat. Doch allein daran das Scheitern festzumachen, wäre zu simpel. Dass es möglich ist, auch mit überschaubaren finanziellen Mitteln etwas zu erreichen, hat Science City in der Vergangenheit eindrucksvoll bewiesen.
Letztlich ist der Abstieg von Science City ein großer Verlust für die Thüringer Sportlandschaft. Aber womöglich können die Jenaer mit einem „jungen Neuanfang“zurückkommen. Das war ja einst das Markenzeichen des Vereins – und sollte es bald auch wieder sein.
Premiere für die Weimarer Triathleten: Ab 1. Juni gehen sie erstmals in der 1. Bundesliga an den Start und messen sich dort mit der Crème de la Crème der nationalen und internationalen Szene. Keine Geringeren als der spanische Weltmeister Mario Mola und der Olympia-Vierte Richard Murray (Südafrika) zählen nun zu den Konkurrenten.
Nach neun Jahren in der 2. Bundesliga Nord war den Thüringern durch den zweiten Platz im Vorjahr der Sprung ins Oberhaus gelungen. Schon 2016 war die Aufstiegsmöglichkeit gegeben, allerdings stand damals der Weggang von Seriensieger Lars Pfeifer nach Potsdam bereits fest. „Deshalb haben wir uns dagegen entschieden. Jetzt wollen wir es probieren und das Abenteuer angehen“, sagt Folker Schwesinger, der mit Tom Eismann erneut als Sportlicher Leiter fungiert.
Bei Hauptsponsor „Chrome Cars“in Jena wurde die Mannschaft für die anstehende Saison vorgestellt. Auf dem Weg zum Klassenerhalt setzen die Weimarer auf einen fast unveränderten Kader. Neben den etablierten Thüringern Henry Beck (Schleusingen) und Aljoscha Willgosch (Jena) sowie den „Jungspunden“Alexander Kull (Rudolstadt) und Ricardo Ammarell (Weimar) gehören erneut auch der Sachse Peter Lehmann sowie die beiden Dänen Christian Stounberg und Andreas Norgaard dazu.
Mit John Heiland gibt es einen Bundesliga erfahrenen Neuzugang. Bislang im Dienste des Bike 24 TriTeam Mitteldeutschlands erfolgreich unterwegs gewesen, will der laufstarke 28-Jährige nun mit Weimar für Furore sorgen. Auf Heiland könnte direkt eine Führungsrolle zukommen: Da Beck verletzungsbedingt wohl erst im Juli wieder zur Mannschaft stoßen kann, ist der Luft- und Raumfahrttechnikingenieur neben den ebenfalls erstligaerfahrenen Lehmann und Willgosch fest eingeplant.
In der Premiere-Saison ist der Nichtabstieg das erklärte Ziel. Selbst wenn das nicht klappen sollte, wollen sich die Thüringer in der höchsten deutschen Triathlon-Liga langfristig etablieren – notfalls auch über einen erneuten Aufstieg. „Einsätze in der Bundesliga sind für die Entwicklung der jungen Athleten wichtig, damit sie Erfahrungen für mögliche internationale Einsätze sammeln können. Die Vorfreude ist groß. Alle sind heiß darauf, mit den ganz Großen des Sports an der Startlinie zu stehen“, blickt Schwesinger voraus.
Nach dem Auftakt im Kraichgau am 1. Juni stehen weitere Wettkämpfe in Düsseldorf (23. Juni), Tübingen (21. Juli) und Berlin (4. August) jeweils über die kurze Sprintdistanz (0,75 km Schwimmen, 20 km Rad, 5 km Laufen) auf dem Programm.
Dass die Form bereits stimmt, zeigten die jungen Thüringer am Wochenende. Ammarell wurde im Hauptwettkampf des Jenaer Duathlons über die olympische Distanz guter Dritter. Kull holte beim Weyher Duathlon – gleichzeitig deutsche Meisterschaft – Gold bei den Junioren. „Wenn er das Schwimmen meistert und eine gute Radgruppe erwischt, trauen wir ihm auch in der Bundesliga die Top 30 zu“, so Schwesinger über das 19-jährige Ausnahmetalent in seinem Team.
Nach der Hinrunde der 70m-Liga des Bogensport-Verbandes DBSV liegt Gastgeber SV Carl Zeiss Jena mit 10:8 Punkten auf dem dritten Platz. In Führung liegt Titelverteidiger Oberbauerschaft mit 18:0 Punkten vor Zepernick (15:3). Bester Schütze der Jenaer war Florian Küntzel mit 24 gewonnenen Einzelpartien. Weiterhin punkteten für die Saalestädter Vincent Olschewski, Frank Jecke, Ralf Schadewald und Martin Kornhardt. (bm)
Beate Zanner vom Thüringer Team Maxx-Solar-Lindig hat die Radrundfahrt Gracia Orlova in Tschechien auf Gesamtplatz 18 beendet. Auf der 101 Kilometer langen Schlussetappe mit Start und Ziel in Orlova erreichte die Geraerin mit Platz zehn ihr bestes Resultat. (alu)
Der Weimarer Radsportler Michel Aschenbrenner vom Thüringer Team P&S Metalltechnik hat beim U23-Rennen Frankfurt–Eschborn mit der Spitzengruppe das Ziel erreicht und Platz acht belegt. Zeitgleich gewann Teamkollege John Mandrysch (Erfurt) das Lindener Bergrennen. (alu)
Die Tschechin Iveta Luzumova vom Thüringer HC führt zwei Spieltage vor dem Saisonende die Torschützenliste der 1. HandballBundesliga an. Die Kapitänin des Tabellenzweiten liegt mit 165 Toren und einer Quote von 8,6 Treffern pro Spiel vor Nele Reimer (155/6,4) von der Neckarsulmer Sportunion. (alu)
Der Langenhainer Jannes Fittje kam zum Auftakt des Porsche Carrera Cup in beiden Rennen auf dem Hockenheimring nicht ins Ziel. Während der 19-Jährige im ersten Rennen nicht starten konnte, fiel er im zweiten Durchgang in der neunten Runde aus. (dck)