Ostthüringer Zeitung (Zeulenroda-Triebes)
Dem Antlitz von einst auf der Spur
Historische Fotos des Lindenau-Museums in Altenburg gesucht. Recherche der Baugeschichte für Sanierung ab
Wie sah das Altenburger Lindenau-Museum in früheren Jahrzehnten aus? In Vorbereitung der umfassenden Sanierung des Museums ab kommendem Jahr werden zurzeit umfangreiche Recherchen zur Baugeschichte des im Jahr 1876 eröffneten Hauses angestellt – und historische Fotos gesucht.
Auch wenn die Baugeschichte des Lindenau-Museums recht gut dokumentiert ist, gibt es im Museumsarchiv nicht von allen Innenräumen Fotografien. Die Museumleitung bittet daher die Bevölkerung um Hilfe, um sich ein Bild von dem Haus machen zu können, wie es früher einmal ausgesehen hat. Wer historische Aufnahmen des Museums und vor allem der Innenräume hat, wird gebeten sich zu melden. Sie könnten auf diese Weise einen wichtigen Forschungsbeitrag zur Neupräsentation des international bekannten Altenburger Kunstmuseums leisten, so Museumschef Roland Krischke.
Im Laufe der Jahrzehnte wurden einige Bestandteile der ursprünglichen Ausstattung zurückgebaut oder Ornamente übermalt. Durch das Studium der im Thüringischen Staatsarchiv verwahrten originalen Bauakten und durch genaues Betrachten der erhaltenen Fotografien von Museumsräumen aus der Zeit um 1900 lässt sich aber recht genau erschließen, welche gestalterischen Ideen der Architekt Julius Robert Enger, ein Schüler von Gottfried Semper, mit seinem außergewöhnlichen Museumsbau verfolgte.
Natürlich sei es nicht Ziel der Sanierungsmaßnahme, das neue Lindenau-Museum im Stil des 19. Jahrhunderts einzurichten und auszustatten, betont Museumsdirektor Krischke. In enger Zusammenarbeit der Architekten, Denkmalpfleger und Museumsmitarbeiter soll vielmehr eine ausgewogene Mischung gefunden werden, bei der die Pracht der erlesenen Architektur neu erstrahlen kann, zugleich aber zeitgemäße Ausstellungsideen umgesetzt werden. Neueröffnung soll im Jahr 2023 sein. (red)