Ostthüringer Zeitung (Zeulenroda-Triebes)
Ein Großeinsatz mit großem Einsatz
Greizer Feuerwehr veranstaltet mit Helfern eine Einsatzübung. Zudem wird zum Tag der offenen Tür eingeladen
Wenn am 5. Juli gegen 18 Uhr in Greiz die Sirenen schrillen und Einsatzfahrzeuge durch die Stadt düsen, dann hat das einen guten Grund.
Gemeinsam mit anderen Hilfe leistung s organisationen führt die Feuerwehr G reiz eine Einsatz übung durch, die es in dieser Größe so noch nicht gegeben habe. „Jährlich führen wir bis zu drei Übungen für uns durch. Dass es diesmal eine Einsatzkräfte übergreifende Übung wird, hat sich so ergeben“, sagt der stellvertretende Wehrleiter Rico Beyse, der gleichzeitig für Ausbildung und Training verantwortlich ist. Neben den örtlichen Floriansjüngern beteiligen sich auch der Arbeiter-Samariter-Bund mit seiner Rettungshundestaffel, die Rettungsambulanz Greiz, die Polizei und das Technisches Hilfswerk (THW) Ortsverband Reichenbach an dieser circa dreistündigen Großübung.
„Das Miteinander und Helfen sollte nicht an der Landesgrenze aufhören“, sagt Mario Duda vom THW zum Mitwirken der benachbarten Sachsen. Sein Team werde aus bis zu 20 Mitarbeitern bestehen, die das technische Zusammenspiel am Übungstag gewährleisten wollen. Genau wie Mario Duda verfolgen auch der Greizer Wehrleiter Peter Lindner und Stadtbrandmeister Heiko Pohle ein großes Ziel; die Festigung von Taktiken und Vorgehensweisen verschiedener Organisationen im Ernstfall. Zudem gehe es um Schnelligkeit, Sicherheit und das Vermitteln von Rüstzeug. So werden seitens der Polizei an diesem Julisamstag vornehmlich Polizeischüler zum Einsatz kommen, die sich noch in der Ausbildung befinden und von erfahrenen Kollegen beobachtet werden.
Rico Beyse stellt bei der Vorstellung des Konzeptes klar: „Genau wie jeder Einsatz verlaufen auch Übungen nicht immer nach Plan.“Für viele Eventualitäten vorbereitet zu sein, könne daher nicht schaden. Die Erkenntnisse werde man sammeln und gemeinsam auswerten. Für das Gelingen einer solchen Übung braucht es neben Einsatzkräften, von denen um die 100 geplant sind, auch Statisten.
Diese sollen Unfallopfer, verletzte Partygäste, Drogendealer oder Journalisten mimen. Ungefähr 20 solcher Laienschauspieler konnte die Feuerwehr für ihre Übung gewinnen. Die meisten kommen von befreundeten Wehren, aus der Familie oder vom Karnevalsverein. Felix Günther aus Cossengrün ist einer von ihnen. Da sich auch sein Vater aktiv für die Feuerwehr einsetzt, war es für ihn eine gute Sache, bei dieser Übung mitzuhelfen.
Er möchte gern einen Verletzten spielen. Dass diese Verletzungen auch authentisch aussehen, dafür ist Claudia Proft verantwortlich. Sie wird die Teilnehmer mit spezieller Farbe schminken. Vom leichten Kratzer bis zum offenen Bruch kann ziemlich alles dargestellt werden. Geübt wird auf dem Gelände eines leerstehenden Industriekomplexes.
Dessen Eigentümer habe schon häufiger gut mit der Feuerwehr zusammengearbeitet und stelle sein Objekt, immerhin fünf Hektar groß, gern zur Verfügung. So können neben der biologischen Ortung durch die Rettungshunde auch Massenpaniken, Verpuffungen mit Hilfe von Disco-Nebel und weitere Szenarien geprobt werden.
Immer unter der Einhaltung des Übungskonzeptes – denn, sagt Beyse: „Die Sicherheit aller Beteiligten ist wie immer das oberste Gebot.“
Größte Übung dieser Art in Greiz