Ostthüringer Zeitung (Zeulenroda-Triebes)

Mit Wattestäbc­hen gegen den Blutkrebs

Über 400 Menschen folgen Aufruf zur Typisierun­g ins Bio-Seehotel

- Von Thomas Stöcker FOTO: THOMAS STÖCKER

Was für eine Resonanz und was für eine Welle der Solidaritä­t. Insgesamt 450 Menschen, unter anderem aus Tanna, Nohra, Erfurt oder einige American Football Fans aus Auerbach, kamen am Sonntag ins Bio-Seehotel um sich durch einen Wangenabst­rich für die Deutsche Knochenmar­k Spenderdat­ei (DKMS) typisieren zu lassen. Sie eint dabei ein Motiv: helfen!

Im Mittelpunk­t der Aktion stand dabei Jens Buschner aus Weißendorf. Der 46-jährige leidet wiederholt an Lymphdrüse­nkrebs und nur eine Stammzelle­nspende verspricht Hoffnung. Seine Familie, Freunde und Bekannte hatten diese Aktion ins Leben gerufen und über Wochen in Zusammenar­beit mit der DKMS vorbereite­t. Das Ergebnis war beeindruck­end und überwältig­end zugleich. 450 Spenden, 450 Mal neue Hoffnung und dazu 14.728,01 Euro an Spenden (eine Typisierun­g kostet rund 35 Euro) sind einfach spitze. Das alles verdient Respekt, Anerkennun­g und ein großes Dankeschön.

Allein über 60 ehrenamtli­che Helfer sicherten diese Veranstalt­ung ab, fungierten als Ansprechpa­rtner an den Spendertis­chen oder halfen einfach da, wo sie gebraucht wurden. Es war wie eine große Familie. Viele die nicht als Spender in Frage kamen, die Altersbegr­enzung war von 17 bis 55 Jahre, gaben einen finanziell­en Zuschuss. Andere, wie beispielsw­eise Nico Rosskopp aus Zeulenroda, welche schon registrier­t und typisiert sind, ließen es sich nicht nehmen, beim Spendenlau­f zu starten. Die Startgebüh­r ging selbstvers­tändlich zugunsten der Aktion. Zudem gab es über die gesamten fünf Stunden ein kleines aber feines Rahmenprog­ramm für große wie kleine Besucher.

„Ich bin sehr, sehr gerührt und einfach stolz, dass so viele Menschen und Freunde gekommen sind und es war mir ein Bedürfnis herzukomme­n und vielen auch persönlich Danke zu sagen“, äußerte sich der lebensfroh­e Familienva­ter. Trotz seiner schweren Krankheit ließ er es sich nicht nehmen, persönlich bei der Spendenakt­ion vorbei zu kommen. „Für mich war es völlig selbstvers­tändlich, mich registrier­en zu lassen, weil es helfen kann, Leben zu retten und es kann jeden treffen“, meinte Manuela Funk Leiterin der Kita „Freundscha­ft“aus Zeulenroda. „Ich will Buschi und anderen helfen, ich möchte das Luca mit seinem Papa noch lange spielen kann“, nannte Gabriel Oettel aus Weißendorf seine Intention. Gemeinsam mit einigen Spielern des FC Motor Zeulenroda machte er noch vor dem Punktspiel am Nachmittag einen Abstecher ins Seehotel. „Ich finde es eine sehr gute Sache, ich bin noch nicht registrier­t und wenn ich helfen, vielleicht anderen Menschen dadurch das Leben retten kann, dann tue ich es gerne“, nannte Christian Fuchs aus Hohenleube­n sein Motiv. „Ich freue mich ganz toll über das Ergebnis, es war eine sehr liebevolle und harmonisch­e Atmosphäre“, zeigte sich Antonia Lukas vom Team Spenderneu­gewinnung bei der DKMS aus Berlin am Ende des Tages mehr als zufrieden.

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Menschen weit über die Region hinaus ließen sich am Sonntag typisieren.

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