Ostthüringer Zeitung (Zeulenroda-Triebes)
Mit Wattestäbchen gegen den Blutkrebs
Über 400 Menschen folgen Aufruf zur Typisierung ins Bio-Seehotel
Was für eine Resonanz und was für eine Welle der Solidarität. Insgesamt 450 Menschen, unter anderem aus Tanna, Nohra, Erfurt oder einige American Football Fans aus Auerbach, kamen am Sonntag ins Bio-Seehotel um sich durch einen Wangenabstrich für die Deutsche Knochenmark Spenderdatei (DKMS) typisieren zu lassen. Sie eint dabei ein Motiv: helfen!
Im Mittelpunkt der Aktion stand dabei Jens Buschner aus Weißendorf. Der 46-jährige leidet wiederholt an Lymphdrüsenkrebs und nur eine Stammzellenspende verspricht Hoffnung. Seine Familie, Freunde und Bekannte hatten diese Aktion ins Leben gerufen und über Wochen in Zusammenarbeit mit der DKMS vorbereitet. Das Ergebnis war beeindruckend und überwältigend zugleich. 450 Spenden, 450 Mal neue Hoffnung und dazu 14.728,01 Euro an Spenden (eine Typisierung kostet rund 35 Euro) sind einfach spitze. Das alles verdient Respekt, Anerkennung und ein großes Dankeschön.
Allein über 60 ehrenamtliche Helfer sicherten diese Veranstaltung ab, fungierten als Ansprechpartner an den Spendertischen oder halfen einfach da, wo sie gebraucht wurden. Es war wie eine große Familie. Viele die nicht als Spender in Frage kamen, die Altersbegrenzung war von 17 bis 55 Jahre, gaben einen finanziellen Zuschuss. Andere, wie beispielsweise Nico Rosskopp aus Zeulenroda, welche schon registriert und typisiert sind, ließen es sich nicht nehmen, beim Spendenlauf zu starten. Die Startgebühr ging selbstverständlich zugunsten der Aktion. Zudem gab es über die gesamten fünf Stunden ein kleines aber feines Rahmenprogramm für große wie kleine Besucher.
„Ich bin sehr, sehr gerührt und einfach stolz, dass so viele Menschen und Freunde gekommen sind und es war mir ein Bedürfnis herzukommen und vielen auch persönlich Danke zu sagen“, äußerte sich der lebensfrohe Familienvater. Trotz seiner schweren Krankheit ließ er es sich nicht nehmen, persönlich bei der Spendenaktion vorbei zu kommen. „Für mich war es völlig selbstverständlich, mich registrieren zu lassen, weil es helfen kann, Leben zu retten und es kann jeden treffen“, meinte Manuela Funk Leiterin der Kita „Freundschaft“aus Zeulenroda. „Ich will Buschi und anderen helfen, ich möchte das Luca mit seinem Papa noch lange spielen kann“, nannte Gabriel Oettel aus Weißendorf seine Intention. Gemeinsam mit einigen Spielern des FC Motor Zeulenroda machte er noch vor dem Punktspiel am Nachmittag einen Abstecher ins Seehotel. „Ich finde es eine sehr gute Sache, ich bin noch nicht registriert und wenn ich helfen, vielleicht anderen Menschen dadurch das Leben retten kann, dann tue ich es gerne“, nannte Christian Fuchs aus Hohenleuben sein Motiv. „Ich freue mich ganz toll über das Ergebnis, es war eine sehr liebevolle und harmonische Atmosphäre“, zeigte sich Antonia Lukas vom Team Spenderneugewinnung bei der DKMS aus Berlin am Ende des Tages mehr als zufrieden.