Ostthüringer Zeitung (Zeulenroda-Triebes)

Geßner auf Platz drei

- Wie hat die Jury entschiede­n? Erzählen Sie bitte. . .

Toller Erfolg für Jakob Geßner. Der Erfurter Radsportle­r hat bei der deutschen Bergmeiste­rschaft der U-23-Klasse die Bronze gewonnen. Der 19jährige musste nur Dominik Bauer (Dauner-Akkon) und Topfavorit Jonas Rutsch (LottoKern Haus) den Vortritt lassen. „Ich bin sehr glücklich und freue mich über die Bronzemeda­ille“, sagte Geßner. (red) Das hat schon eine Welle geschlagen. In Kalifornie­n hat sich Peter Sagan einmal nicht vor der Etappe eingeschri­eben, er habe es vergessen, war abgelenkt.

Schlau. Wir haben beschlosse­n, den Fall erst am nächsten Tag zu verhandeln. Sagan ist die Etappe gefahren. Alle haben eine Nacht drüber geschlafen und er hat eine Geldstrafe bekommen – das entspricht dem Reglement. Aber für viel mehr Aufsehen hat eine Juryentsch­eidung nach einem Massenstur­z gesorgt. Es gab einen Massenstur­z 3200 Meter vor dem Ziel. Eigentlich schreibt das Reglement vor, dass bei einem Massenstur­z erst ab 3000 Meter vor dem Ziel alle darin verwickelt­en Fahrer auf die gleiche Zeit gesetzt werden. Das war das eine, dass der Sturz eigentlich zweihunder­t Meter zu früh passiert. Das andere war, dass der Führende Tejay van Garderen zuvor in einen Sturz verwickelt war und sein Team EF Education First noch dabei war, ihn wieder ans Feld heranzufah­ren – vielleicht 200 Meter haben noch gefehlt, und wir als Jury haben ausgerechn­et, dass er in jedem Fall vor dem Ziel noch dran gewesen wäre am Feld und so keine Zeit eingebüßt hätte.

Wir haben alle, die in den Massenstur­z verwickelt waren, und auch den Mann in Gelb mit der gleichen Zeit in die Wertung genommen. Das entsprach dem, was jeder in der Etappe gegeben hat. Wir wollten, dass die Rundfahrt sportlich entschiede­n wird – was dann bei der nächsten Bergetappe auch passierte , und nicht durch einen Sturz. Wir haben den sportliche­n Aspekt in den Vordergrun­d geschoben. Die einen haben gejubelt, die anderen geschimpft. Das muss man aushalten. Gegenwind muss du schon aushalten können. Mir hilft es, dass mir die Natur eine gewisse Gelassenhe­it mitgegeben hat. Im Prinzip agieren wir Schiedsric­hter wie die Sportler. Wir müssen fit sein, wir müssen Entscheidu­ngen treffen, die eine große Natürlich hofft man, dass alles glatt geht, dass nach dem Start das Rennen regelkonfo­rm abläuft. Aber für den Fall, dass es Nur gute (Lacht). Bei einem Kriterium in Weimar war ich eigentlich eine Runde zurück, aber die Jury hat das nicht erkannt und mich im Endklassem­ent mit der vollen Rundenzahl gewertet.

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