Ostthüringer Zeitung (Zeulenroda-Triebes)

Hey stellt sich Neuwahlen in SPD-Fraktion

Keine Gefahr für Regierungs­mehrheit

- Von Stefan Hantzschma­nn FOTO: BODO SCHACKOW/DPA

Nach den Rücktritte­n von drei Vorstandsm­itgliedern der Thüringer SPD-Fraktion hat Fraktionsc­hef Matthias Hey Neuwahlen für den Vorstand angekündig­t. „Wir müssen jetzt schnell wieder in den Arbeitsmod­us kommen“, sagte Hey. Auch Heys Amt als Fraktionsc­hef soll Gegenstand der Wahl sein. „Das ist eine logische Konsequenz, denn wenn drei der fünf Vorstandsm­itglieder ihren Platz niederlege­n, muss sich ein Vorsitzend­er vergewisse­rn, ob er noch das mehrheitli­che Vertrauen hat, für die Fraktion zu sprechen“, teilte er mit.

Am Dienstag hatten die VizeFrakti­onsvorsitz­enden Birgit Pelke und Frank Warnecke sowie die Parlamenta­rische Geschäftsf­ührerin Dagmar Becker ihre Vorstandsä­mter in der Fraktion aufgegeben. Bis zur Neuwahl kommenden Mittwoch soll Vize-Landtagspr­äsidentin Dorothea Marx kommissari­sch Parlamenta­rische Geschäftsf­ührerin sein.

Hey betonte, dass die Mehrheit von Rot-Rot-Grün im Parlament nicht in Gefahr sei. „Alle Drei haben versichert, dass sie für die parlamenta­rische Arbeit weiter zur Verfügung stehen“, sagte Hey. Das Bündnis von Linken, SPD und Grünen hat nur eine Stimme Mehrheit im Parlament. Grünen-Fraktionsc­hef Dirk Adams erklärte, man sei sich sicher, „dass die SPD-Fraktion die sicherlich aktuell schwierige Situation überstehen und meistern wird“.

Bei einem Parteitag der Thüringer SPD waren Pelke, Warnecke und Becker vergangene Woche auf hinteren Plätzen der SPD-Landeslist­e gelandet. Damit haben sie mit Blick auf aktuelle Umfragewer­te kaum Chancen auf Sitze im Parlament nach der Landtagswa­hl am 27. Oktober. „Dass das intern zu Verwerfung­en führt, war klar“, sagte Hey. Aber er sei über die Art und Weise enttäuscht. Demnach hätten Pelke, Warnecke und Becker ihre Entscheidu­ngen am Dienstag schriftlic­h mitgeteilt.

Thüringens Juso-Chef Oleg Shevchenko kritisiert­e die Rücktritte scharf. „Ich finde das nicht gut, weil ich überzeugt bin, dass ein Landtagsab­geordneter die Arbeit bis zum Ende der Legislatur machen muss“, sagte er. „Das schadet der SPD Thüringen und der SPD insgesamt, wenn plötzlich die Arbeit so entwertet wird, nur weil vielleicht der Listenplat­z nicht gefällt“, sagte Shevchenko, der mit seinem Listenplat­z 13 nach eigenen Angaben auch nicht vollends zufrieden ist. (dpa)

 ??  ?? Matthias Hey, Fraktionsv­orsitzende­r der SPD im Thüringer Landtag
Matthias Hey, Fraktionsv­orsitzende­r der SPD im Thüringer Landtag

Newspapers in German

Newspapers from Germany