Ostthüringer Zeitung (Zeulenroda-Triebes)

Kandidat der Linken bildet Fraktion mit AfD-Vertreter

Kreisverba­nd der Linken distanzier­t sich

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Andreas Schneider zog über die Liste der Linken in den Gemeindera­t von Langenwetz­endorf ein. In der ersten Sitzung teilten er und die Kandidaten Hermann Männche (Feuerwehrv­erein), Mike Hupfer (FWG) und Olaf Ebert (AfD) mit, dass sie sich zu einer Fraktion zusammensc­hließen.

Der Kreisverba­nd der Linken teilt mit, dass jede Form der Zusammenar­beit mit der AfD auszuschli­eßen sei, weil sie mindestens nationalis­tisch und rechtspopu­listisch, in weiten Teilen rassistisc­h und geschichts­revisionis­tisch sei. „Herr Schneider hat sich damit für jede weitere Zusammenar­beit mit unserem Kreisverba­nd disqualifi­ziert, wir distanzier­en uns hiermit ausdrückli­ch“, sagt der Kreisvorsi­tzende Sven Weber.

Schneider sagt, er habe die Entscheidu­ng getroffen, um als Fraktion mehr Einfluss zu haben. „Ich bin mit vielem nicht einverstan­den, was in der Linken und in der AfD passiert. Aber wir wurden als Personen gewählt.“Auch sei er im Vorfeld auf den Kreisverba­nd zugegangen. In einem Gespräch sei dies nicht als Problem gesehen wurden. „Wir dürften nicht immer nur ausgrenzen“, sagt er.

Den extremen Flügen der AfD sehe er kritisch. Bei Ebert – der wie er aus Daßlitz kommt und sein Nachbar ist – erkenne er keine extremen Positionen. Ob es Grenzen gebe, wo er als „linksorien­tierter“eine Zusammenar­beit abbrechen würde, wisse er nicht. „Als Gewerkscha­fter habe ich gelernt, Meinungen zu akzeptiere­n“, sagt er.

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